Ob schokoladig, plüschig oder eben aufganz natürliche Weise pelzig – die Hasen sind die Klassiker unter den Geschenken zum Osterfest. Schon seit einigen Wochen grinsen Schokohasen in lilafarbener Alufolie, kullern Überraschungseier von den Süßwaren-Pyramiden im Supermarkt, werden Schokolämmer oder – küken grüppchenweise zum Verkauf angeboten. Auch von den Holzbuden des Ostermarktesgucken vorwiegend Plüsch-Langohren in allen möglichen Farben in die Welt, wollen Kinderblicke auffangen und dann gekauft und gedrückt werden.
Drollig, kuschelig und absolut kindergerecht
Noch besser ist es, wenn der Mümmelmann kein Spielzeug, sondern eben ein waschechter Hase oder ein putzmunteres Kaninchen ist. Die Unterschiede lassen sich sehen: Beim Hasen sind die Ohren und Beine viel länger als beim Kaninchen. Diese sind auch vom Körperbau etwas kleiner geraten. In einer Sache unterscheiden sie sich jedoch nicht: Der Unterhaltungsfaktor ist in beiden Fällen eine glatte Zehn.
Im Frühjahr werden die Langohren am besten verkauft. Wenn der Osterhase eben Hasen bringen soll, dann muss man jetzt durch die Tierhandlungen bummeln und sich auch an einem Sonntag nach der Messe die Zeit nehmen, auf den Markt zu gehen.Auf dem Tiermarkt am B²lcescu-Platz ist nämlich sonntags viel was los: Da hört man es piepen und gackern, bellen undmiauen. Und in dieser Jahreszeit sind vorwiegend die Küken, egal ob von Mama Huhn oder Mama Ente, und die Hasen die Stars auf dem Markt. Ostern ist heuer früh und das Wetter war noch bis vor Kurzem eisig, der Tiermarkt verschneit. Da haben sich die Tierhändler auch nicht mit den Tierbabys ins Freie getraut, müssen diese doch noch eine Zeit in schützender wohliger Wärme verbringen.
Von Löwenkopfkaninchen und Deutschen Riesenschecken
Bereits bei der Ankunft auf dem Markt kommt ein Mann uns entgegen, der stolz eine Kiste nach Hause schleppt, in der zig Entenküken zusammensitzen. Er kauft sie sicher nicht, um an Ostern seine Kinder damit zu überraschen. Auf dem Markt ist nur noch eine solche Kiste vorhanden, ansonsten sind es nur alte Hennen, ein paar Hähne und Wachteln zu sehen. Und die gesuchten Hasen und Kaninchen. Viele davon aber bereits erwachsen.
Der erste Tierhändler hat einige riesige Exemplare an grauhaarigen Hasen dabei, preist ihre Kilos und ihr Fleisch: „Ich habe soeben einen an einen Arzt verkauft, der Herr Doktor isst nur solches Fleisch!“ Das scheint auch für den Händler das Höchste zu sein. Wir rümpfen ein bisschen die Nase. Wir wollen unseren Hasen nicht essen, wir wollen auch keine Hasen züchten. Das alles leuchtet dem Händler wenig ein. Wir wollen einen Hasen zum Spielen. Als Haustier sozusagen. Für die Kinder. Er versteht es immer noch nicht. Aber dennoch, wenn er groß wird… Nein. Dabei bleibt’s.
Endlich bekommen wir auch kleine Häschen zu sehen: „Ihre Mama hat weißes Fell, der Vater ist schwarz“, erklärt der Tierzüchter. Die Häschen kuscheln sich aneinander. Jedes Junge hat eine andere Farbe. 20 lei kosten die Tierkinder dieser gemeinen Rasse.
Dann sehen wir ihn: Er ist der Superstar hier auf dem Markt! Dieses Fell, diese Farbe, diese Öhrchen!Das Löwenkopfkaninchenist mit 100 Lei das teuerste Langohr(eigentlich Kurzohr, weil Kaninchen) auf dem Markt. „Es ist ein Jahr alt und somit bereits erwachsen,es wächst nicht mehr“, erklärt der Händler. Klein und kuschelig – bei Kindern kommen die Hasen so am besten an.
Angetan bleiben wir von einem JungeneinesDeutschen Riesenschecken: weißes Fell, hie und da mit schwarz besprenkelt.Er schaut uns an und mümmelt: „Holt ihr mich, bitte, mit?!“