Es war am 14. Juli 1994, als der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ in Winkowitz / Vinkovci, im Osten Kroatiens, ein Benefizkonzert in der römisch-katholischen Stadtpfarrkirche organisierte. In Begleitung von Erwin Josef Țigla sangen Waltraud Muntoi zusammen mit Adrian Damian, an der Orgel durch Lucia Ghilea unterstützt, ein Benefizkonzert zugunsten des Wiederaufbaus in der sich damalig noch befindenden Kriegszone zwischen den Serben und Kroaten. In grauenhafter Erinnerung der Teilnehmer von dazumal blieben die grausamen Kriegsschäden auf Schritt und Tritt… Im Bericht des damaligen Besuchstands war folgendes von Erwin Josef Ţigla geschrieben: „Erschütternd die schönen und wertvollen alten Häuser der Stadt. Wie sie jetzt im Krieg aussahen… Empfangen wurden wir hier vom Vorsitzenden des Vereins der Deutschen und Österreicher von Winkowitz, Dr. Rudolf Dittrich. Er führte uns durch die Stadt bis zum Sitz des Jupanats. Hier begrüßte uns der Jupan-Stellvertreter Rudolf König, ebenfalls ein Deutscher. Er sprach über die weitere und gegenwärtige Geschichte der Stadt. In der katholischen Ortskirche (wegen den Bombardierungen ohne Turmhaube!) gaben wir erneut ein Benefizkonzert, diesmal für die Renovierung der Ortskirche. Nach der Begrüßung von Pfr. Tadija Pranic, gaben unsere Solisten ihr Bestes zum Gelingen des Konzertes. Zahlreicher Applaus belohnte die Reschitzaer.“ („Echo der Vortragsreihe“ Nr. 8 - 56, August 1994).
Nach 24 Jahren war es wiedermal so weit, dass eine Abordnung des Reschitzaer Kulturvereins die Stadt im kroatischen Teil von Syrmien besichtigte, diesmal mit dem Hauptziel, an der Vernissage der Malereiausstellung „Kinder malen ihre Heimat“ (XIV. Auflage) und Preisverleihung in Kroatien teilzunehmen. Diese fand zur Mittagszeit in der Stadtbibliothek von Winkowitz statt. Zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene folgten der Einladung der Organisatoren vor Ort, zur Beteiligung an der Vernissage.
Das Programm begann mit der Einführung ins Kulturgeschehen von Snježana Bušić, Deutsch-als-Fremdsprache-Lehrerin, die Hauptveranstalterin der Vernissage von Seiten Kroatiens, diejenige, die auch die Initiative an der Beteiligung an „Kinder malen ihre Heimat“ von Winkowitz hatte.
In Namen der gastgebenden Stadtbibliothek sprach die Bibliothekarin Sonja Šimić einen Willkommensgruß, gefolgt von der Schulleiterin Vesna Batković, diejenige Schule aus der die Preisträgerin aus Kroatien an dieser XIV. Auflage von „Kinder malen ihre Heimat” stammte: die „Nikola Tesla“-Grundschule aus Mirkovci, Stadtteil von Winkowitz.
Nach der Einführung von Erwin Josef Țigla, der über die Bedeutung des internationalen Schülerwettbewerbs und grenzüberschreitende Projekte sprach, folgte die Verleihung des Sonderpreises seitens des Jurymitglieds Maria Tudur aus Reschitza an Lana Slavić, Schülerin der VII. Klasse.
Das gesamte Programm wurde durch den „Franz Stürmer“-Chor aus Reschitza (Dirigentin: Elena Cozâltea) mit deutschen Volksliedern musikalisch umrahmt.
Es folgte eine kurze Stadtbesichtigung, heute Kreisstadt in der Gespanschaft (Županija) Vukovar-Srijem, mit etwa 35.000 Einwohnern. In der Stadtgeschichte steht sie in der Römerzeit als ein Munizipium unter dem Namen Cibalae. Im IV. Jahrhundert wurden hier sogar zwei spätere römische Kaiser geboren: Valentinian I. und Valens.
Der gesamte Mittag stand im Zeichen des Beginns von freundschaftlichen Beziehungen, wenn einer auch fast 300 Kilometer weit vom anderen entfernt ist. Man ist sich sicher, dass weitere gemeinsame Projekte in der Zukunft entstehen werden. (BZ)