Viele Programme mit EU-Finanzierung gehen nun 2013 in Rumänien zu Ende. Eines der erfolgreichsten Programme, das über eine solche Finanzierung verfügt hat, war das „Practica Ta“-Programm (deutsch: Dein Praktikum) für Studierende. Das Programm zieht nach nunmehr drei Jahren Bilanz. Durch das Programm wurde den Studierenden die Möglichkeit geboten, ein Praktikum in den verschiedensten Partnerunternehmen durchzuführen. Doch das Ziel des Programms bestand nicht nur darin, sondern es gibt auch noch nachhaltige Ziele: Eine Plattform soll entstehen und als Mittler zwischen Studierenden, Universitäten und Unternehmen fungieren. Auch ein Lehrbuch für Betreuer in den Unternehmen und eine Zeitschrift für vier Trainingsformen, die innerhalb des Programms durchgeführt werden, sollen entstehen (die BZ berichtete).
Der rumänische Hochschulunterricht sichert keine Praktikaprogramme für Studentinnen und Studenten. So müssen sich die jungen Studierenden alleine eine Praktikumstelle suchen. Aus diesem Bedarf entstand auch das Projekt „Practica Ta“ für Studierende, das in diesem Jahr in die letzte Runde ging. Bereits Hunderte von Studierenden verfügten in den drei Programmjahren über ein Praktikum in den verschiedensten Partnerunternehmen, denn durch dieses Programm wurde der Kontakt zwischen Studenten und den jeweiligen Unternehmen vermittelt. „Wir fühlten uns durch diese Lücke im Bereich der Ausbildung benachteiligt. Etwas musste verändert werden“, sagt Alexandra Petcu, Marketing Manager des Projektes „Practica Ta“. Die junge Frau erklärt auch, wie das Programm entstanden ist und wie es Studenten in den letzten Jahren half, sich persönlich zu entwickeln, ihre Ziele in der Karriere zu entdecken und dabei auch eine Praktikumsstelle zu finden. „Wir helfen den Studierenden, einen besseren Einblick in die Arbeitswelt zu bekommen sowie eine erhöhte Chance, während oder nach dem Studium einen Arbeitsplatz zu bekommen“, sagt Alexandra Petcu.
Das Programm zieht nun Bilanz und analysiert seine Ergebnisse. Viele der Studenten, die durch dieses Programm ein Praktikum duchführten, bekamen auch nach der Praktikazeit ein Angebot von den Unternehmen und blieben weiterhin als Angestellte in der Firma. „Die größte Anzahl an Studenten, die nach dem Praktikum angestellt wurden, betrifft Studierende, die im ersten Jahr des Programms, das heißt auch meistens in ihrem ersten Studiumsjahr, ein Praktikum gemacht haben.
Viele dieser haben in der Zwischenzeit ihr Studium beendet und haben ein Angebot von den Unternehmen bekommen, um weiterhin für sie tätig zu sein“, sagt die Marketing Managerin des Praktikaprogrammes. „Somit können wir auch den Erfolg unseres Programms einschätzen: Dieser wird durch die Anzahl an angestellten Studenten gemessen – diese Anzahl ist um rund 30 Prozent größer im Vergleich zu den anderen Studenten, die beim Programm nicht mitgemacht haben“, fügt Alexandra Petcu hinzu.
Auch wenn das Programm nach drei Jahren zu Ende geht, haben die Programmleiter auch noch andere Ziele. Als nachhaltiges Ergebnis soll eine Plattform entstehen. Diese wird auch nach Programmende den Interessierten zur Verfügung stehen und soll als Mittler zwischen Studenten, Universitäten und Unternehmen fungieren. Ein weiteres Ziel ist die Veröffentlichung eines Lehrbuchs für Betreuer in den Unternehmen und eine Zeitschrift für die vier Trainigsformen, die innerhalb des Programms durchgeführt werden - Teamarbeit, Kommunikation und öffentliche Rede, Management und Leadership sowie Verhandeln.
Das „Practica Ta“-Programm entstand 2011 und bot ein drei Wochen langes Praktikum in Zusammenarbeit mit rund 130 Unternehmen in Rumänien an. Das Projekt wurde über POSDRU-Fonds finanziert und wird von der HR-Firma Adecco umgesetzt. Universitäten aus vier Städten sind Teil des „Practica Ta“-Projektes: Temeswar ist durch die West-Universität, Klausenburg/Cluj-Napoca durch die Tehnische Universität (UTCN), Hermannstadt/Sibiu durch die Lucian-Blaga-Universität und Karlsburg/Alba Iulia durch die „1. Decembrie 1918“-Universität vertreten. Die Studenten konnten die Zeitspanne, in der sie ihr Praktikum durchführen wollten, selbst auswählen und konnten sich sogar für ein Praktikum in einer anderen Stadt bewerben.
„Die Anzahl an Bewerbern war von Jahr zu Jahr immer größer – etwa 800 waren es im ersten Programmjahr, um die 1500 im Vorjahr und fast 3000 in diesem Jahr“, sagt Alexandra Petcu. Jedoch verfügte nur die Hälfte davon tatsächlich von einem Praktikum in einem Unternehmen. Viele der Studenten konnten zumindest eine Karriereberatung seitens den Fachleuten im Programm bekommen.