Der Ernst der Lage in der Coronavirus-Krise hat in der vergangenen Woche erst begonnen. Trotz allerlei Versprechen aus Regierungskreisen für die Wirtschaft, geht die Angst in diesem Metier um, die technische Arbeitslosigkeit macht sowohl Firmen als auch den Angestellten zu schaffen. Der Kreis beginnt bei den gekapten Einkommen der Bürger, führt über den Handel bis hin zum Tourismus und endet bei den Banken und beim Staat, der auf die Abgaben wartet. Einige Millionen sogenannte technisch Arbeitslose gibt es bereits zur Zeit, in Unternehmerkreisen werden Kuzarbeit nach deutschem Modell, mit flexiblen Arbeitszeiten gefordert.
Meinungen, wie in ganz dunklen Zeiten
Dann ist manch einer komplett fehl in der Szene, wenn er eine „natürliche Auslese” fordert, also, seiner Meinung nach hätte die Wirtschaft nicht lahmlegen, sondern ganz einfach all jene am Virus sterben lassen sollen, die ohnehin krank seien. Fehlte nur noch, dass es eindeutig geheißen hätte, auf all jene sollte man verzichten können, die ohnehin nicht mehr arbeitsfähig sind. Dann wären wir den Parolen ganz nahe gewesen, die im vergangenen Jahrhundert unrühmliche Geschichte geschrieben haben. Warum es für solche Aussagen keine harten Strafen gibt, bleibt für mich ein Rätsel. Dabei vergessen viele, dass die heute für sie zu entbehrenden Alten, gearbeitet haben, als sie studierten und sich zu ihrem heutigen sozialen Status entwickeln konnten. Gut, einige der Dummschwätzer haben kaum was auf die Reihe gekriegt und sich in den letzten Jahren in vielen Bereichen – fast vergeblich - versucht.
Heimkehrer scheuen Quarantäne
Unterdessen kommen noch immer Horden von Rumänen, die sich im westeuropäischen Ausland aufgehalten haben und nun ohne Versicherung, ohne Bleibe, ohne Möglichkeit, als Gelegenheitsarbeiter, ohne Krankenversicherung, und wohl auch ohne Wohnung. Medien zeigen dabei vorwiegend Roma und der Mundfunk aus den Dörfern des Banats bestätigt, dass es sich vor allem um Angehörige dieser Ethnie handelt, die nun nach Hause kommen. Sie lassen sich jedoch nur schwer oder gar nicht überzeugen, dass sie in Quarantäne müssen. Die Lügen, zu seinem Aufenthalt in den letzten Zeit hat wohl einen Roma aus der Gemeinde Liebling im Kreis Temesch sein Leben gekostet, denn er wurde in Temeswarer Krankenhäusern wie bei einer gewöhnlichen Grippe behandelt. Erst als er auf dem Sterbebett lag, erfuhren Mediziner, dass er erst kürzlich in Westeuropa unterwegs war. Polizei musste am Wochenende vorort die Angehörigen beruhigen. Der Bürgermeister scheint Medien gegenüber komplett überfordert gewesen zu sein. Andere Roma aus Tschanad wurden derzeitigen Informationen nach am Lowriner Bahnhof erwischt. Sie wollten so vor der Quarantäne flüchten. Auch in anderen Grenzgebieten, so auch in Nadlak, sollen Rumänen, bis vor Kurzem noch Gelegenheitsarbeiter in Westeuropa, sich kaum an die Regeln halten.
Umdenken mit dem Haushalt
Aufsehen hatte zuletzt auch die Tatsache erregt, dass aus dem Management des Temeswarer Krankenhauses für Infektionskrankheiten geheißen hatte, dass man vor Ort proiritär Patienten behandeln will, die aus dem Kreis Temesch kommen. Möglicherweise wollte man so ein wenig auch andere Behörden ermutigen, sich besser auf das einzuestellen, was noch auf Rumänien zukommt, denn noch scheint hierzulande der Höhepunkt der Krise nicht erreicht. Unterdessen dankte der Gesundheitsminister ab. Spekulationen nach soll er mit dem Staatssekretär Raed Arafat längst nicht auf der gleichen Wellenlänge gewesen sein. Als erstes was Ex-Minister Costache negativ aufgefallen, als er von Coronavirus-Tests an Bukarester Bürgern sprach. Das Prinzip, nach dem die Auswahl der Getesteten stattfinden sollte, war am Wochenende nicht klar und auch wusste niemand, wer diese Tests bezahlen sollte. Am Montag, bei Abschluss vorliegenden Beitrags, sollte trotzdem die Überprüfung per Tester der Bevölkerung in der Hauptstadt beginnen. An der Grenze, bei allerlei Heimkehrern, beim Vorsprechen in allen Krankenhäusern wären die Tester wohl angebrachter, zumal es Signale gibt, dass Mediziner mit Kündigungen drohen (Beispiele aus Mioveni und Arad), da sie sich nicht ausreichend vor dem Virus geschützt sehen. Die außer Kontrolle geratene Situation im Kreiskrankenhaus in Suczawa gibt ihnen recht; der Hippokratische Eid jedoch nicht.
Von Osten bis in den Westen Rumäniens wurden unterdessen in derzeitiger Situation total unangebrachte Einkäufe gestoppt. So hatte der Bürgermeister von Suczawa auf seine geplanten Einkäufe für Osterbeleuchtung notgedrungen verzichten müssen. Das eingesparte Geld kommt nun dem städtischen Krankenhaus zugute. In Temeswar verzichtete Bürgermeister Robu zugunsten von Kriseninvestitionen auf die Finanzierung von Springbrunnen und Freizeitanlagen. Dass diese Ausgaben in Krisenzeiten getätigt würden, davon sei nie die Rede gewesen, so Robu in Temeswarer Medien, die im zunächst von solchen Investitionsabsichten berichtet hatten.