Die Temescher Gesundheitsdirektion hat wohl eine komplette Reform notwendig. Generaldirektoren ersetzen scheint zwar auf den ersten Blick eine Lösung, doch ist das immer nur die Spitze des Eisbergs und ein gefundenes Fressen für die Medien oder vielleicht auch nur Augenwischerei. Die ehemalige Direktorin des Gesundheitsamtes wurde vor etwa einem Monat geschasst, weil sie sich in einem peinlichem Auftritt zur Corona-Krise bloßstellte. Ihre Nachfolgerin musste vergangener Tage gehen, da das Amt ein schlechtes Management bei den Virus-Tests in der Klinik für Neugeborene des städtischen Krankenhauses betrieb. Doch auch sonst ist diese Einrichtung eine Institution mit vielen mühsamen Anlaufstellen. Am 26. März fragte die BZ nämlich nach, wieviele Tote an der Saisongrippe aus vergangenen Jahren Schutzimpfung genommen hatten und wieviele nicht. Wir wollten ganz einfach aufzeigen, ob Schuptzimfen gegen Saisongrippe Sinn macht, oder nicht. Am 8.April, also fast zwei Wochen später, ging ein Schreiben des Gesundheitsamtes ein, doch eine Antwort auf die BZ-Frage war nicht dabei. Tabellen, mit Untertypen der Grippeerkrankungen, viel fachchinesisch und Daten von geringer Relevanz füllten jedoch mehrere Bogen Papier. Kein Wunder also, wenn auf vielen Ebenen der Institution die Kommunikation holprig ist.
Viel Oberflächlichkeit ist auch bei den Medien zugegen. Mitte letzter Woche wurde darauf hingewiesen, dass Staatsbeamte im Turnus zwei Wochen arbeiten und weitere zwei Wochen des Monats frei haben. Für die beiden arbeitsfreien Wochen, wurde eine sogenannt technische Arbeitslosigkeit angesagt, was heißt, dass sie 75 Prozent des Lohnes erhalten. Einer der vielen Fernsehsender, die darüber berichteten, wollte prompt auch wissen, wie viel ein Beamter in der Krisenzeit an Geld einbüßt. Die Journalisten zogen in ihrer Rechnung ganz einfach ein Viertel des Lohnes ab. Also wer ihrer Meinung nach bisher 4000 Lei Netto verdiente, würde in Zukunft, Zeit des Notstandes, nur noch 3000 Lei beziehen. Doch ist dem längst nicht so, denn die Kurzarbeit ist ja wie erwähnt nur für jeweils zwei Wochen des Monats angesagt, also würde ein Beamter ja nur etwa 12,5 Prozent seines Lohnes einbüßen. In Zuschauerkreisen hat man den Fehler so gut wie gar nicht erkannt, das Versehen als solches, wollen manche im Nachhinein auch als gewollten Ausrutscher erkannt haben. Man wollte angeblich dem Volk zeigen, wie viel Geld ein Beamter liegen lässt, damit die Diskrepanz zur Privatwirtschaft nicht allzu offensichtlich sei, hieß es im Volksmund.
Im Gesundheitswesen geht im Sog des COVID-19 vieles daneben. So starb eine Krankenschwester aus Moritzfeld im Kreis Karasch-Severin praktisch an einem Beinbruch, weil sich das Personal im Reschitzaer Kreiskrankenhaus weigerte, die COVID infizierte Person zu behandeln. In Suceava sind im Leichenschauhaus des Kreiskrankenhauses Bestechungsgelder kassiert worden, um angeblich “die Toten für die Beerdigung vorzubereiten”. Vor dem Corona-Virus blieb vergangene Woche auch der Ex-Poli-Kicker Miroslav Giuchici samt Familie nicht verschont. Seine Schwiegertochter hatte sich angeblich als erste angesteckt – sie ist Angestellte des Bürgermeisteramtes der vom Virus stark heimgesuchten Gemeinde Türkischsakosch.
Bei der Fülle an tristen Nachrichten, zum Schluss dann doch noch etwas Positives: Die Vorsitzende der HOG Nitzkydorf, Dr. Hella Gerber, wurde bei den kürzlich stattgefundenen Kommunalwahlen in Bayern in den Augsburger Stadtrat gewählt und vertritt da den Stadtteil Kriegshaber, wie es im Kriegshaberblatt hieß.