Das Temeswarer Bürgermeisteramt und das Temeswarer Interkulturelle Institut sind Partner im Rahmen des Projektes „Kulturelle Pole. Die kulturelle Politik als Entwicklungsinstrument in der Gemeinschaft und in der Region“. Dabei wird das Projekt auch vom „MetruCub“- und vom Verein für Stadtwandel unterstützt. Das Projekt wurde vor Kurzem ins Leben gerufen und soll zur einer Kulturstrategie der Stadt Temeswar/Timisoara führen. Die Strategie ist auf zehn Jahre, in der Zeitspanne 2014 – 2024, gedacht. „Es ist zum ersten Mal, dass die Stadt Temeswar sich eine Kulturstrategie für die kommenden zehn Jahren vornimmt. Eine klare nachhaltige Strategie ist in der Bega-Stadt notwenig, denn die Kultur weist auf eine bestimmte Identität der Stadt hin“, sagte vor Kurzem der Temeswarer Vizebürgermeister Dan Diaconu bei der Präsentierung des Projektes.
Die Initiatoren der Strategie haben auch eine Zusammenarbeit mit dem Förderverein „Temeswar Europäische Kulturhauptstadt 2021“ vor. Beide Kulturstrategien sollen Hand in Hand gehen. „Die Strategie ist uns wert, auch wenn die Stadt europäische Kulturhauptstadt wird oder nicht“, fügte der Temeswarer Vizebürgermeister Diaconu hinzu. Das Projekt wird aus EU-Fonds finanziert und beläuft sich auf 314.000 Euro. Mit diesem Geld sollen je mehr Kulturevents in Temeswar veranstaltet werden. Hauptziel dieses Projektes ist die Kultur in nicht konventionellen Räumen dem Publikum näher zu bringen. Parks, Einkaufszentren und Straßen sind nur einige der vorgeschlagenen Orte für die verschiedensten kulturellen Veranstaltungen.
Teil des Projektes sind auch die serbischen Städte Zrenjanin, Pancevo und Varsac. Laut Projektleiterin Corina Raceanu soll die Strategie bis Ende September entwickelt werden. Das heißt auch, dass im Herbst dieses Jahres fast alle Kulturveranstaltungen, Festivals und Ausstellungen, Theater-, Oper- und Operettenfestivals in der Stadt an der Bega für die nächsten zehn Jahren geplant werden.
„Ich schaue 30 Jahre zurück und sehe, dass Städte wie Barcelona und Bilbao bedeutende Reiseziele dank ihrer Kulturveranstaltungen geworden sind. Die Kultur ist von Tag zu Tag immer wichtiger. Die Vorteile der Stadt Temeswar werden durch dieses Projekt in den Vordergrund gerückt. Ich bin gespannt, ob sich der Temeswarer mit seiner Vergangenheit identifiziert“, sagt Corina Raceanu. „Als Vorteile der Bega-Stadt erkenne ich die geographische Lage, die historische Vergangenheit aber auch das Kulturangebot“, fügt die Projektleiterin hinzu.
Infolge einer soziologischen Umfrage, die vor Kurzem in Temeswar durchgeführt wurde, kam heraus, dass die junge Temeswarer Bürger mehr Zeit in den Malls verbringen, als im Theater oder in der Oper. „So muss die Kultur auch in die Malls gebracht werden“, sagt Raceanu. „Die Wünsche der Temeswarer müssen befriedigt werden – über 30 Prozent, der bei dieser Umfrage Befragten meinten, dass sie sich Kultur in nicht konventionellen Orten wünschen. Wenn dort unser Publikum ist, dann müssen wir dorthin gehen“, schließt Projektleiterin Corina Raceanu.