Für billigere Autoreifen machen viele Autofahrer Kompromisse: All-Season-, Second-Hand-, oder sogar runderneuerte Reifen. Doch es gibt einige Verkehrsmittel, wo solche Kompromisse nicht in Frage kommen. Rettungswagen, zum Beispiel. Unfälle wegen Nichtachtung der technischen Details können in dieser Branche nicht riskiert werden. Dies steht als Grundlage für die vor kurzem bekannt gemachte Partnerschaft zwischen dem Sanitären-Rettungsdienst Temesch und dem Online-Reifenhändler Delticom OE. Dabei geht es um einen Bericht zum Stand der Reifen-Profiltiefe an den Rettungswagen. Eine gleichartige Partnerschaft mit dem privaten Unternehmen ging auch der Caritas-Verband ein: „Wir arbeiten mit Kindern, alten Leuten und auch mit Menschen mit Behinderungen, also ist die Sicherheit im Transport für uns sehr wichtig“, so der Vertreter der Caritas. Bei einem Treffen im Adam Müller Guttenbrunn-Haus trafen sich Rettungssanitäter, Delticom-Direktoren, Caritas, Verkehrspolizei und Inspektoren der Verkehrskontrolle (ISCTR), um die Nützlichkeit einer solchen Zusammenarbeit zu besprechen.
Unfälle wegen ungeeigneten Reifen gab es bei den Temescher Rettungssanitätern noch nicht, bestätigt Iancu Leonida, Direktor der Einrichtung, aber riskieren darf man nichts. „Es kann passieren, dass Reifen als neu verkauft werden, obwohl ihre Haftungsdauer von vier Jahren überschritten worden ist. Danach verlieren diese ihre Eigenschaften und können eine Gefahr werden“, so Liviu Cristean, Chefkommissar der Verkehrspolizei. Der sogenannte „DOT“-Code, der auf jedem Reifen aufgedruckt ist, zeigt das Herstellungsdatum und kann von den Kunden überprüft werden, erklärt Ana-Maria Pop, Marketing Direktor bei Delticom – der Reifenhändler, der garantiert, dass seine Produkte nicht älter als zwei Jahre sind. Die Zusammenarbeit mit einem Experten bietet dem Rettungsdienst und auch der Caritas eine zusätzliche Sicherheit, die vor allem unter besonderen Fahrbedingungen, lebenswichtig ist.
Um die Sicherheit der Rettungswagen im Winter zu überprüfen, hat Delticom vor kurzem die Reifenprofile von 22 Verkehrsmitteln aus dem Fuhrpark getestet. Das Ergebnis: 91 Prozent der Rettungswagen hatten regelgerechte Profiltiefen, die der Jahreszeit entsprachen. Direktor Iancu Leonida ist von 100 Prozent ausgegangen – die will er in Zukunft erreichen. „Immer mehr Temescher Bürger nutzen adäquate Reifen und sind sich immer mehr über die Wichtigkeit von Winterreifen bewusst“, so Liviu Cristean. Einer der Gründe dafür soll auch die Tatsache sein, dass die Versicherungsunternehmen keine Entschädigungen mehr für Autos ohne regelkonforme Reifen ausbezahlen. Beruhigend klingt unter diesen Umständen die Aussage von Vasile Rogobete, Inspektor des ISCTR: „In Temeswar haben wir in letzter Zeit keine Verkehrsmittel für Personentransport angetroffen, die keine entsprechenden Saison-Reifen hatten.“
Manche Autofahrer greifen trotzdem auf billigere Produkte zurück, wie zum Beispiel Reifen aus Asien. Diese sind kostengünstiger und qualitätsmäßig werden sie immer besser, „sonst hätten sie keine Chance, auf den europäischen Markt zu kommen“, so Florian Gliguta, Logistik Direktor bei Delticom. Gleichzeitig warnt er jedoch, dass das auch ein Kompromiss ist, denn die Qualität dieser Pneus erreicht trotzdem nicht jene, der europäischen Markenprodukte.