Es gab Unterhaltung, wie es einem solchen Fest zusteht, aber auch liebe Worte, nette Gesten und auch reichlich Wehmut. Der bisherige Konsul Deutschlands in Temeswar, Rolf Maruhn, hatte zu einer ganz besonderen Gartenparty eingeladen. Es sollte sein Abschied aus Temeswar sein, aber auch die Vorstellung seines Nachfolgers, Ralf Krautkrämer. „Mit oder ohne Amt, Sie sind bei uns immer willkommen“, sagte der Temescher Kreisratsvorsitzende, Călin Dobra (PSD), und der ehemalige PNL-Präfekt des Verwaltungskreises Temesch, Ovidiu Drăgănescu, schreibt auf Facebook: „Rolf Maruhn, ein wahrer Diplomat und Gentleman! Auf Wiedersehen.“ Beim Gartenfest des Konsuls waren auch die amtierenden Präfekten der Verwaltungskreise Kreises Karasch-Severin und Temesch, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț, die Vorsitzenden der Regionalforen aus dem Amtsbezirk des Temeswarer Konsulats und viele weitere geladene Gäste anwesend.
Mit seinem „ich bin ein Temeswarer“, erntetet der Konsul nicht nur herzlichen Beifall für seinen Loyalität der Stadt gegenüber, in der er neun Jahre lang gelebt hat, sondern er konnte es auch belegen: „Ich bin seit 2009 Ehrenbürger dieser Stadt“. Der gusseiserne Schlüssel, den er seinem Nachfolger, Ralf Krautkrämer, überreichte, hatte auch vom neuen Amtsinhaber eine Replik, denn dieser zweite Schlüssel stehe für die offene Türen, die Rolf Maruhn auch in Zukunft in Temeswar hat. „Wenn du kommst, hast du Zugang“, so Ralf Krautkrämer.
In seiner Rückblende auf seine beiden insgesamt neun Jahre umfassenden Amtszeiten in Temeswar – mit einer Unterbrechung von vier Jahren dazwischen – ging der scheidende Konsul erst einmal auf die Zeit zurück, in der er „in der spannenden und interessanten Zeit“ dabei sein durfte, als sich Rumänien auf den EU-Beitritt vorbereitete. Rolf Maruhn erwähnte auch die vielen Investoren aus Deutschland, die sich in einem Großteil seines Amtsbereiches niedergelassen haben, die drei deutschsprachigen Wirtschaftsklubs in diesem Areal, aber auch die Initiativen zur dualen Berufsausbildung.
Zur deutschen Minderheit und deren Vertreterorganisation, dem Deutschen Forum, hatte er immer einen guten Bezug, und der DFDR-Abgeordnete, Ovidiu Ganț, sei „über die Jahre ein Freund geworden“. Der neue Konsul, Ralf Krautkrämer, würdigte die Arbeit seines Vorgängers, („Rolf, was du in Wirtschaft, kultureller Beziehung und deutsche Minderheit auf die Beine gestellt hast, kann sich sehen lassen“.) In Rom (Anm. d. Red.: Wo er zuletzt im Amt war) sei man neidisch gewesen, vor allem, weil er hier, in Temeswar, auf das „magische Datum, 2021, der europäischen Kulturhauptstadt, hinarbeiten“ könne.