Energie aus Biomasse sei ein heikles Thema, sagt Paul Pîrşan, Rektor der Temeswarer Hochschule für Landwirtschaft und Tiermedizin. Bevor er jedoch zum Thema kam, erinnerte an ein ganz wichtiges Element aus der Landwirtschaft – das Wasser, „von dem wir im Winter zu viel und im Sommer zu wenig bekommen und dies ist nicht nur ein Problem für Rumänien“, so Rektor Pîrşan. Er war einer der Redner beim Symposium „Biomasse in der Landwirtschaft – Quelle zu Erneuerbaren Energien“. Veranstalter waren die Temescher IHK über das Enterprise-Europa-Network-Zentrum, die Österreichische Botschaft in Bukarest, Österreichs Cluster für Landwirtschaft und der Cluster für nachhaltige Energie ROSENC in Rumänien. Zur Sprache kamen das Potential an Biomasse–Produktion im Banat, die Förderung Erneuerbarer Energien sowie Strukturen der Zusammenarbeit für diesen Bereich des ROSENC-Clusters. Am Event beteiligte sich auch Sorin Chelmu, stellvertretender Generalsekretär im Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, aber auch Rudolf Lukavsky, Handelsattachee an der österreichischen Botschaft in Bukarest.
Hermann Wieser vom Austrian Agricultural-Cluster wies in seinem Vortrag auf die verschiedenen Rohstoffe für Biomasse und deren Energiewert hin. Fast alle, die an diesem Tag zu Wort kamen, verzeichneten die Tatsache, dass vor allem minderwertiges Ackerland, brach liegende Flächen und verseuchte Böden zur Produktion von Biomasse-Rohstoffen geeignet sei. Gerade hier setzte der Rektor der Temeswarer Landwirtschaftshochschule, Paul Pâr{an, an: Es ist ein heikles Thema und man müsse ein Gleichgewicht finden, zwischen der Nutzung der Flächen für Biomasse und der Nahrungsmittelproduktion. Trotz gestiegener Nachfrage nach Lebensmitteln gäbe es auch im Verwaltungskreis Temesch große Flächen ungenutzten Ackerbodens, sagte der Temeswarer Hochschullehrer Teodor Vintilă. Zwar liegen ihm bloß Daten von 2010 vor, doch könne man davon ausgehen, dass nahezu 80.000 Hektar Ackerfläche des Kreises brach liegt.
Die gesamte Ackerfläche des Kreises Temesch beläuft sich auf nahezu 700.000 Hektar. „Die Zahl der bebauten Flächen nimmt jedoch jedes Jahr zu, da sich immer weniger Grundbesitzer die Subventionen entgehen lassen wollen“, sagt Vintilă der Banater Zeitung. Er wies auch darauf hin, dass Kontinuität bei der Bebauung von landwirtschaftlichen Nutzflächen notwendig ist, auch wenn es um Sekundärkulturen zu Energiezwecken geht. Im ersten Jahr könne nicht mit großen Erträgen gerechnet werden, sagte Vintilă.