Wenn Laura Vagner die Töpferscheibe dreht, blicken leuchtende Augen zunächst zu, dann formen kleine, unsichere Hände zum ersten Mal Gegenstände aus nassem Lehm. Die „Töpferecke“ ist nur ein Teil des Kinderfestes, das innerhalb der Kulturtage der deutschen aus dem Verwaltungskreis Sathmar veranstaltet wurde, einige -zig Kinder zusammenbrachte und Eltern mit eingebunden hat.
Auch sonst waren Kinder, Schüler und Jugendliche mit vielen Programmpunkten – vorwiegend im Kulturtreff Sathmar anberaumt – bedacht. Theater für Kinder, Rezitationswettbewerb, Workshop und eine Sprachdiplomverleitung für Schüler aus drei Schulen stellten den Nachwuchs in den Vordergrund, ein Nachwuchs der auch mit Tanzgruppen und Musik vor das Publikum trat. All dies eingebettet in das Programm der Erwachsenen, mit Auftritten von Kulturgruppen aus dem Kreis Sathmar, aus Oberwischau und aus dem Banater Bergland), Buchpräsentationen der Journalistin Christel Ungar und umrahmt von der Ausstellung „Macht der Gefühle. Deutschland 1919 – 2019“.
Den Stellenwert der Kinder und Jugendlichen für die Zukunft des Deutschtums in Sathmar hoben bei Einzelgesprächen und vor dem Publikum viele Sathmarer Verantwortungsträger hervor. „Kinder unterschiedlicher ethnischer Herkunft besuchen die deutsche Schule und werden dadurch zu einer Kommunikationsbrücke zwischen den Ethnien und auch zwischen Rumänien und Deutschland“ (Johann Leitner, Vorsitzender des DFD im Kreis Sathmar), „Der Erwerb des deutschen Sprachdiploms bietet den Jugendlichen bessere Berufschancen, ist aber auch ein Gewinn für die gesamte deutsche Minderheit in der Region Nordsiebenbürgens“ (Josef Hölzli, Vorsitzender des DFD Nordsiebenbürgen), „Besonders wichtig ist es, dass unsere Jugendlichen Verantwortung zeigen und ihren Aufgaben ohne Zwang nachkommen“ (Gabriela Rist, Geschäftsführerin des Jugendvereins „Gemeinsam“). (Eine Bildreportage zu den Sathmarer Kulturtagen bringt die Banater Zeitung in ihrer kommenden Ausgabe.)