Schreibwerkstatt im Kulturzentrum

Journalist aus Stuttgart leitete Workshop

Der Freelancer Tilman Rau zeigte den Lenau-Schülerinnen, wie journalistische Beiträge zustande kommen. Foto: Zoltán Pázmány

Mit einer Redaktionskonferenz begann vergangene Woche die Schreibwerkstatt von Tilman Rau im Deutschen Kulturzentrum Temeswar/Timişoara. Acht Schülerinnen des Nikolaus-Lenau-Lyzeums waren ins Kulturzentrum gekommen, um sich mit dem Thema Journalismus auseinanderzusetzen.

 

Der freischaffende Journalist, Dozent und Autor Tilman Rau leitete den Workshop, der den Teilnehmerinnen auch neue Berufsperspektiven eröffnen sollte. Einige der Teilnehmerinnen denken nämlich daran, nach dem Schulabschluss Journalismus oder Kommunikation zu studieren.

Seit 2002 koordiniert Tilman Rau Schreibwerkstätten, unter anderen am Literaturhaus Stuttgart. „Generell gesprochen ging es bei diesem Workshop um Journalismus. Konkret ging es darum, sich in einer journalistischen Form auszuprobieren, etwas zu recherchieren und aus dem gesammelten Material einen Text zu schreiben“, sagte Tilman Rau.

 

Die Lenau-Schülerinnen Ioana Berariu, Beatrice Neiszt, Simina Fernea, Danielle Fratczak, Laura Purtätor, Jasmina Iovanovici, Maria Stoicuţa und Melinda Tărîţă machten bei dem Workshop mit.

Weil Praxis immer spannender als Theorie ist, schickte der 40-jährige Journalist seine Workshop-Teilnehmerinnen sofort auf Terrain. Sie sollten Themen finden, Interviewfragen aufstellen, Termine festlegen und Personen interviewen. „Wir mussten Zweier- oder Dreiergruppen bilden und uns zu einem beliebigen Recherchethema Gedanken machen. Danach gingen wir los, um unsere Interviewpartner zu treffen“, sagte Laura Purtätor, Schülerin der zehnten Klasse am Nikolaus-Lenau-Lyzeum.

 

Am Freitagvormittag konnten die Schülerinnen ihre Recherchen weiterführen. Die Themen, zu denen sie Informationen sammelten, waren sehr vielfältig. Eine Gruppe befasste sich mit dem Thema „Studium im Ausland oder in Rumänien“, eine andere Gruppe besichtigte die Kneipe „Scârţ“ aus Temeswar, in der auch Theaterstücke aufgeführt werden. „Wir wollten wissen, was hinter dem Scârţ-Konzept steckt. Wir trafen die Inhaberin und führten mit ihr ein kurzes Gespräch“, sagte Maria Stoicu]a aus der zwölften Klasse, die sich gut vorstellen kann, Kommunikationswissenschaften zu studieren.

 

Zwei Schülerinnen recherchierten zum Thema „Drogen und Rauchen“. Noch bevor sich die Mädchen auf Recherche begaben, wurden die Themen in der Gruppe diskutiert.

Am Freitagnachmittag verfassten die Lenau-Schülerinnen ihre journalistischen Texte und lasen sie im Kulturzentrum vor. „Es ist wichtig, dass man sich über die Texte unterhält, dass man ein Feedback dazu bekommt“, sagte Tilman Rau, der das bei seiner Arbeit oft vermisst hatte. Die Schreibwerkstatt hatte das Ziel, die deutsche Sprache bei Jugendlichen zu fördern und diese zu ermuntern, auf Deutsch kreativ zu werden. Die besten Texte, die während der Schreibwerkstatt entstanden, werden auf der Jugendseite der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien veröffentlicht.