Die Lenau-Schule und ein neuer Campus: Daran hatte manch einer schon gar nicht mehr geglaubt, denn seit vielen Jahren ist ein neues Gebäude für die Lenau-Schule im Gespräch und dabei sollte es lange Zeit bleiben. Nun wurden der erste Spatenstich gesetzt und Termine festgelegt. Finanziert wird das Gebäudeensemble an der Popa-Șapcă-Straße mit seinen mehr als 11.000 Quadratmetern Nutzfläche auf mehreren Stockwerken aus Fonds der Stadtverwaltung.
Gerechnet wird derzeit mit einer Bauzeit von genau zwei Jahren, also im September 2021 würden derzeitigen Vorgaben nach die Schüler bis zur 8. Klasse die 48 Schulzimmer, Labors und Sportsaal nutzen können. Die Baugenehmigung läuft über fünf Jahre. Man wollte vor unliebsamen Überraschungen durch mögliche archäologische Funde gefeit seit, sagt Bürgermeister Nicolae Robu. Aber auch einer weiteren Sicherheit könnte diese Fünf-Jahres-Frist dienen: Wenn nämlich die Fonds für eine termingerechte Fertigstellung nicht reichen sollten, denn derzeit ist nur die Stadt beteiligt, mit der Zeit werden auch andere hinzukommen, hieß es hoffnungsvoll aus Verwaltungskreisen der BZ gegenüber. Was im Umkehrschluss und mit Argwohn betrachtet auch heißen könnte, dass möglicherweise die Stadt allein die Kosten tragen müsste und das Geld in der festgesetzten Frist von zwei Jahren in seiner Gesamtheit nicht vorhanden ist.
Vor versammeltem Auditorium erwähnten Bürgermeister Robu und der stellvertretende Leiter der Temescher Schulbehörde, Halasz Ferenc, die Verzögerung, mit der man in Rumänien dem Bau von Schulen nachkomme, sei es doch das erste Schulgebäude, das nach der Wende im Kreis Temesch geplant und gebaut wird. Die Schulleiterin Helene Wolf zeigte die Probleme auf, die für eine Schule mit vielen Schülern und Lehrkräften entstehen, wenn die Räumlichkeiten der Bildungseinrichtung auf insgesamt vier Standorte verteilt sind. „So viele Schüler wie nie zuvor in ihrer bald 150-jährigen, beeindruckenden Geschichte besuchen derzeit die Lenauschule insgesamt 1500 Schüler“, so Deutschlands Konsul in Temeswar, Ralf Krautkrämer. „Nicht nur im Banat, sondern im ganzen Land und darüber hinaus hat die Lenau-Schule einen hervorragenden Ruf als ausgezeichnete Bildungsstätte und wichtiger Faktor für den Standort Temeswar. (…) Eine gute schulische Bildung ist die Basis einer positiven Entwicklung von Staat und Gesellschaft insgesamt. Und deshalb ist es so wichtig, dass Staat und Gesellschaft angemessen in Bildung investieren“, so der Diplomat weiter.