Der Campus des Banater Kollegs in Temeswar ist derzeit Thema einer Debatte zwischen dem Eigentümer, der Temeswarer Diözese, und der Temeswarer Stadtverwaltung. Um die Mietkosten künftig zu sparen, beabsichtigt die Stadt das Gebäude auf dem Boulevard des 16. Dezember zu kaufen. Die Preisvorstellungen zwischen den beiden Seiten sind jedoch grundverschieden.
22.000 Euro/ Monat bezahlt die Stadt an Mietkosten für den Schulkomplex. Seit mehr als einem Jahr laufen nun schon die Gespräche für den Kauf des Gebäudes; zuletzt waren diese – wie der Bürgermeister Nicolae Robu sagte – in eine Sackgasse geraten. Die Diözese hatte einen Preis von mehr als sechs Millionen Euro gefordert, die Stadt zeigt sich jedoch nicht geneigt, diese Summe dafür auszugeben. „Es ist ein Preis, den wir nicht zahlen können“, sagt Robu. Und dabei bezieht er sich nicht einmal so sehr auch fehlende Finanzmittel, sondern auf die Tatsache, „dass eine von uns angeforderte Evaluiierung einen anderen Wert festgelegt hat“. Nun soll es jedoch erneut Verhandlungsabsichten in dieser Hinsicht geben, so Bürgermeister Robu.
Unterdessen hat das Banater Kolleg seinen Unterricht in zwei Gebäuden begonnen. Vor allem die große Nachfrage an Schülern hatte den Direktor der Bildungseinrichtung, Sorin Ionescu, zum Handeln veranlasst. Das Kolleg hatte fünf Vorschulklassen beantragt, die vielen inskribierten Schüler hatten jedoch eine Aufstockung auf acht Klassen zur Folge. Dieser Aspekt führte schließlich zu mancherlei Überlegungen: Entweder Nachmittagsunterricht für die 5-ten Klassen, oder die zeitweilige Übersiedlung der Vorschulkinder in die Sf. Antim Ivireanul-Schule (ehemalige Allgemeinschule Nr. 9). Die Schulleitung zog letzere Variante vor. Bis Abschluss des ersten Semesters rechnet Direktor Sorin Ionescu jedoch damit, auch die Vorschulklassen in den Campus am Boulevard des 16. Dezember rücksiedeln zu können. Bis dahin sollen nämlich einige zuletzt nicht genutzte Räumlichkeiten der ehemaligen Wäscherei saniert und für den Unterricht nutzbar gemacht werden.
52 Schüler gibt es derzeit in den beiden Vorschulklassen an der deutschen Abteilung des Banater Kollegs. „Das Interesse für unsere Klassen Deutsch-Muttersprache ist zuletzt kontinuierlich gestiegen. Dies geht auch auf das Angebot auf dem Arbeitsmarkt zurück“, sagte der Banater Zeitung, Sorin Ionescu, Direktor des Kollegs. Lehrkräfte und Austauschstudenten aus Deutschland sichern einen Großteil der muttersprachlichen Fachkräfte an der deutschen Abteilung, so der Schulleiter.
Um das Bildungsangebot ab der 9. Klasse an die Nachfrage anzupassen, legt die Schule in Übereinstimmung mit Eltern und Schülern die Ausrichtung für die Deutsch-Abteilung fest. So gibt es in diesem Jahr an der 9. Klasse eine Klasse für Naturwissenschaften, an der 11. eine für Sozialwissenschaften und in der 12. ebenfalls eine für Naturwissenschaften. Eine 10. Klasse gibt es aus Mangel an Schülern nicht, doch „ich denke, ab nun werden wir Kontinuität haben, da das Interesse vorhanden ist, auch nach der 8. Klasse an unserer Schule zu bleiben,“ so Direktor Ionescu.