Schwabenbischof und Märtyrer

Banater Gedenktage: Zum 65. Todestag des Volksbischofs Augustin Pacha

In 260 Jahren nach dem jeweiligen politischen Regime unzählige Male umbenannt, von Karls-, Bischofs-, Truman- bis Rodnei-Straße, erinnert eine geschichtsträchtige Straße der Temeswarer Innenstadt endlich  an eine bedeutende lokale Persönlichkeit - Augustin Pacha. Leben und Tod dieses Bischofs waren eng mit der traumatischen Epoche der Diözese  und der Geschichte der römisch-katholischen Kirche Rumäniens verbunden. Augustin Pacha, 1930 zum Bischof ernannt, wurde 1950 verhaftet und 1951 vom Militärgericht zu 18 Jahren Kerker verurteilt. 1954 schwerkrank entlassen starb er im gleichen Jahr. Pacha wurde am 26. November 1870 als 12. von 13 Kindern des Schuhmachers Marian Pacha in Moritzfeld, Kreis Temesch, geboren. Er besuchte im Heimatort die Volksschule, das Gymnasium in Szeged und Temeswar (Abitur 1889), darauf studierte er Theologie in Temeswar.  Im Temeswarer Dom erhielt er die Priesterweihe 1893. Er war einige Jahre Seelsorger . Nach mehreren Würden im Rahmen der Diözese ernannte ihn Papst Pius XI. am 16. Oktober 1930 zum Bischof der Diözese Temeswar. Er konsekrierte mehrere Kirchen des Banats: u.a. in Marienfeld,  Moritzfeld, Hatzfeld , Temeswar.1939-1944 war Pacha Mitglied des rumänischen Senats. Nach 1947 verlor die katholische Kirche an rechtlicher Grundlage. Geistliche wurden verhaftet, Organisationen verboten und deren Besitz enteignet. Am 18. Juli 1950 verhaftete die Securitate  Bischof Pacha, er kam ins berüchtigte  Gefängnis von Sighet. Mit weiteren neun Angeklagten wurde er in einem Schauprozess (10.–17. September 1951) von einem Militärtribunal in Bukarest verurteilt. Pacha wurde wegen Spionage für den Vatikan und Devisenvergehen zu 18 Jahren Kerker verurteilt. Im Gefängnis Sighet wurde er im Frühjahr 1954 fast blind und schwerkrank entlassen. Pacha starb am 4. November 1954 un d wurde in der Domkrypta beigesetzt.Die katholische Kirche nahm Pacha in  das deutsche Martyrologium des XX. Jahrhunderts auf. Die ehemalige Temeswarer Bischofsgasse trägt heute seinen Namen.