Einer der größten Buchmärkte der Welt findet sich in Deutschland. Jährlich erscheinen rund 90.000 Titel. Allein in Berlin gibt es 188 Verlagshäuser. Laut dem Goethe Institut können rund 22.800 Unternehmen im weitesten Sinne dem herstellenden oder verbreitenden Buchhandel zugerechnet werden.
Der deutsche Buchmarkt ist inzwischen unüberschaubar. Wer Erfolg haben möchte, muss sich aus der breiten Masse hervorheben können. Große Verlage beachten einen kaum, die kleinen fordern Geld für den Druck und die Vermarktung. Von Profit kann also kaum die Rede sein. Ganz im Gegenteil: Wer sein Buch veröffentlichen möchte, muss tief in die eigene Tasche greifen.
Inzwischen gibt es Alternativen: Stichwort „Selfpublishing“. Autoren können ihre Bücher online hochladen und zum Kauf anbieten. Der Großteil der Einnahmen landet in der eigenen Tasche. Die Kosten, die entstehen, sind minimal.
Und dann gibt es noch Autorenverlage wie etwa UniScripta aus Frankfurt am Main, die von Schriftstellern gegründet und geleitet wird. Veröffentlicht werden die eigenen Bücher. Insgesamt zehn AutorInnen sind die Inhaber und Kunden von UniScripta. Darunter auch der Niederländer Peter Luyendyk. Der gewesene Foto-Journalist hat mit 60 wieder angefangen zu schreiben. Besuchte an der Universität des 3. Lebensalters (U3L) der J.W. Goethe-Universität in Frankfurt am Main Seminare im Bereich Kreatives Schreiben. Dort lernte er auch die anderen Gründungsmitglieder des Autorenverlags kennen. Am Anfang stand nur das Vorhaben ein gemeinsames Buch zu veröffentlichen – eine Sammlung von Texten, die die Schreibenden während und für die Seminare verfassten.
Inzwischen hat Peter Luyendyk drei Bücher veröffentlicht. Ein viertes folgt im Herbst. Ausschnitte las er Anfang August im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus vor. Auf Einladung der Deutschen Kulturzentren hielt er stellvertretend für seinen Verlag Lesungen in Temeswar/Timisoara sowie Hermannstadt/Sibiu.
Mit viel Humor schreibt der Niederländer über seine Reiseerlebnisse und hat auch mit „Unterbelichtet“ einen erfolgreichen Kriminalroman geschrieben.
Nicht alle Erzählungen und Kurzgeschichten aus seinem Band „Zwischen den Welten“ behandeln erfreuliche Themen. Neben einer amüsanten Geschichte über die Entstehung der Mona Lisa (es war eigentlich zwei ungleiche Schwestern, mit denen der Maler Leonardo etwas hatte und von beiden nur die schönsten Gesichtszüge nahm, um so die ideale Frau aus beiden zu schaffen) finden sich Geschichten über Straßenkinder aus der Ukraine.
Er selbst hat als junger Mann angefangen zu schreiben. Im Gespräch mit seiner damaligen Freundin, die ihm das Buch eines ungarischen Schriftstellers wärmstens empfahl, setzte sich Luyendyk in den Kopf dessen Geschichte umzuschreiben, weil sie mit seinen Lebensvorstellungen nicht resonierte. Einige Monate werkelte er an seiner Variante. Das Ergebnis stimmte jedoch seine Freundin kaum glücklich. Das Manuskript wurde zerrissen und die Freundschaft ging auseinander.
Mehr zu Peter Luyendyk sowie dem Verlag UniScripta steht im Netz unter www.uniscripta.de.