Am kommenden Wochenende peilen die Kürbiszüchter im serbischenKikinda neue Rekorde an. Süßes, saures, scharfes und hochprozentiges steht erneut an den Verkaufsständen an. Einen Vorgeschmack für das Fest vom Wochenende liefert die folgende Reportage, dokumentiert im vergangenen Jahr und aktualisiert für das 37. Fest dieser Art im Jahr 2022.
Für eine Dreiviertelstunde ist Radovan Zakićmit seinem 366 Kilogramm schweren Kürbis der Star im Stadtzentrum von Kikinda. Er hält lässig die Dose eines Erfrischungsgetränks, rückt seinen Cowboyhut zurecht und gibt als Lokalmatador reichlich Interviews. Und dann geht ein Raunen durch die Zuschauermenge. Vor allem Neulinge auf dem KikindaerKürbis-Fest blicken ungläubig auf den Wagen mit Anhänger. Urplötzlich scheinen die Gewächse von Zakićmickrig klein gegenüber den immensen Kürbissen, die auf dem Wagen mit Anhänger, mit ungarischem Kennenzeichen, angekarrtwerden. Radovan Zakićwirdbestimmt nicht das Gewinnerdiplom und das höchste Preisgeld für sich beanspruchen können. Um das zu erkennen, ist keine Bewertungskommission notwendig. Kesler Laszlo bringt einen Riesenkürbis von 491,4 Kilogramm auf die Waage, sein Landsmann Kokai Tibor schlägt ihn mit seinem Gewächs um nahezu 40 Kilogramm. Mit 527 Kilogramm wird er Gewinner in der Gewichtsklasse. Einen Wehmut kann er aufzeigen. Ein 620-Kilo-Kürbis ist dem Landwirt angeblich kurz vor der Abreise beim Verladen zerbrochen. Das kann zwar Legende sein, beim Anblick seines vorgezeigten Produktes nimmt das ihm jedoch jeder gerne ab. Das Kürbisfest in der serbischen StadtKikinda ist eines des Wettbewerbs, bei dem die schwersten aber auch die längsten Kürbisse preisgekrönt werden, aber auch ein Fest, bei dem traditionelles Handwerk, traditionelle Speisen und viel Musik Einkehr halten.
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