Die einen wollen dem Gesetz Paroli bieten, die anderen sagen das Ende vieler Mannschaften aus dem rumänischen Sport voraus. Heraufbeschworen hat diese Gemütszustände der rumänische Rechnungshof, der jedwelche Zuteilung von Haushaltsgeldern an Sportvereine untersagt, die nach wirtschaftlichen Kriterien aufgestellt sind. Unter diesen Umständen wären also die Zuwendungen aus dem Haushalt der Stadt Temeswar und des Kreises Temesch illegal, die vertragsmäßig an gleich fünf Vereine der Stadt fließen.
„Momentan sind die Finanzierungen unterbunden“, sagt der Temescher Kreisratspräsident Titu Bojin (PSD) der Presseagentur Mediafax gegenüber. Das Sportgesetz ist im Februar verabschiedet worden, sagt Bojin weiter, die Anwendungsnormen seien jedoch nicht erschienen. Er glaubt, genauso wie der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu (PNL), dass die Assoziierung von Kreis- und Stadtrat mit den Sportvereinen legal ist. Beide wollen deshalb Berufung gegen den Bericht des Rechnungshofes einlegen, vor allem deshalb, weil in beiden Fällen das Gericht die Assoziierungen und damit verbundenen Finanzierungshebel genehmigt hat.
Besonders dramatisch stellt der Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Jugend und Sport aus dem Temescher Kreisrat, Adrian Negoiţă, die Situation dar. „Die Vereine bekommen kein Geld mehr, und riskieren so ihre Auflösung“, wird Negoiţă bei Mediafax zitiert. Konkret geht es um den Fußballverein ACS Poli Temeswar, den Basketballclub BC Temeswar, um die Rugby-Mannschaft Saracens RCM UVT, um die Handballer von Politehnica Temeswar und um den Rudersportclub des Kreises Temesch. Ein Finanzierungsstopp wurde zu aller erst die Basketballer von BC Temeswar hart treffen; ohne die Zuschüsse aus der Kommunalverwaltung kann nämlich der Verein für die fällige Gebühr zur Beteiligung an den internationalen Pokalwettbewerben nicht aufkommen und würde so die Teilnahme verpassen, sagt Adrian Negoiţă.
Während der Kreisratspräsident Titu Bojin moderate Töne anschlägt und bloß beweisen will, dass die Partnerschaft zwischen Kommunalbehörden und Sportclubs legal erfolgt ist, hält Nicolae Robu weniger mit Kritik zurück. „Wenn wir uns nach der Frau Controllerin richten würden, müssten wir die Finanzierung abbrechen“, sagt Robu und will auf eigene Verantwortung auch in Zukunft den Sport mitfinanzieren, „weil diese Assoziierungen legal sind“.