Am Projekt „Sprache und Kultur intensive” in Bad Niedernau (Deutschland) und Umgebung nahmen auch elf Schüler und eine Lehrkraft vom Technologischen Lyzeum „Stefan Hell” – Sanktanna teil. Die Kontaktperson seitens der Sanktannaer Schule, wie auch Koordinatorin des Projekts, war Prof. Dr. Ana Höniges in Partenerschaft mit der HOG Sanktanna, vertreten durch deren Ehrenvorsitzenden Josef Lutz. Gastgeber war Univ.Prof. Dr. Rainer Bendel und seine Assistentin, Věra Holubová. Rainer Bendel bereitet dieses Projekt Jahr für Jahr vor und arbeitet mit Schüler-, Studenten- oder Jugendgruppen aus Europa, mit Schwerpunkt auf Aspekte der Multi- und Interkulturalität und der Migration aus Sichtweise der komparatistischen Studien. Dr. Bendel leitet das Gerhardswerk Deutschland und ist an der Universität Stuttgart als Professor tätig.
Die Projektwoche „Sprache und Kultur intensiv” war kompakt, aber trotzdem reich an Aktivitäten und brachte eine Stadtführung durch Rottenburg und Tübingen wobei die Teilnehmer den Unterschied zwischen den beiden Städten, was die kulturellen Einflüsse anbelangt, einerseits katholisch, andererseits evangelisch, unmittelbar erkennen konnten. Entlang des Neckars konnten die Schüler des Technologischen Lyzeums „Stefan Hell" – Sanktanna auf den Spuren großer deutschen Persönlichkeiten wie Heine, Uhland, Schlegel, Schiller, Graf Eberhard (der den Grundstein einer der ältesten Universitäten aus dem deutschen Sprachraum gelegt hat), Osiander (der erste Buchhändler aus Tübingen), Cotta (der Gründer der ersten Buchdruckerei aus Tübingen), Hesse wandeln. Danach folgten Studienreise, Stadtführung und Workshop zu Themen der Interkulturalität „Zusammen für Europa" beim Europazentrum Stuttgart. Die Stadtführung fand unter der Leitung von Professor Bendel, mit Besichtigung des höchstumstrittenen Projektes Stuttgart 21, dem Besuch der Wittwer Buchhandlung und der Besichtigung des Mercedes-Benz-Museums. Danach besuchten die Projektteilnehmer das Donauschwäbische Zentralmuseum, wo die Schüler die Geschichte der Donauschwaben bildlich nachvollziehen konnten. Es folgte die Entdeckung der Stadt in Begleitung einer Stadtführerin, die es verstand, das Interesse der rumänischen Schüler für die imposante Konstruktion aus dem Mittelalter, den Ulmer Münster, zu erwecken. Weitere Attraktionen waren der Ulmer Spatz, das schiefste Hotel der Welt in Form eines Fachwerkhauses, das sogar im Guinessbuch der Rekorde eingetragen ist, wie auch das bunt bemalte Rathaus und die transparente Bücherei.
Bad Niedernau. Quizz –Wettbewerb zum Testen des Allgemeinwissens, bestehend aus einer individuellen Probe und einem Teamwettstreit, innerhalb deren die Schüler ihre erworbenen Kenntnisse prüfen, aber auch erweitern konnten. Im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen konnten die Schüler aus Sanktanna Wissenswertes aus der Geschichte der Donauschwaben und deren Auswanderung nach Deutschland erfahren konnten, aber auch die Chance ergriffen mit Oskar Bleiziffer und Johann Schwarz, in Deutschland niedergelassene Sanktannaer, ins Gespräch zu kommen und ihnen interessante Details aus ihrer Vergangenheit zu entlocken.
Beim Besuch im Rittersport-Museum in Waldenbuch, das sich unmittelbar in der Nähe der Schokoladenfabrik befindet, erfuhren die Schüler, wie die so berühmte Schokolade ins Leben gerufen wurde und auch einen kurzen Dokumentarfilm zum Thema „wie`s gemacht wird....” verfolgen. Am Abend fand eine Lesung aus Karin Gündischs Buch „Das Paradis liegt in Amerika” statt.
Das Projekt brachte den Teilnehmern aus Rumänien einen großen Gewinn in sprachlicher Hinsicht, da sie authentische Situationen aus dem Alltag erleben konnten, wobei sie ihre Deutschkenntisse unter Beweis stellen mussten und ihre Sprachfähigkeiten testen konnten, Gewinn aber auch was die persönliche Weiterentwicklung anbelangt, denn, durch die Interaktion mit der deutschen Kultur und Gesellschaft, durch das Überschreiten der eigenen Konfortzone, kehrten die Schüler in ihre Heimat mit einem breiteren Blickwinkel zurück.