Mit gewisser Genugtuung registrierte der Verwaltungsrat der Temeswarer Stefan-Jäger-Stiftung in seiner letzten Sitzung, dass man auch im 21. Jahr seit der Gründung dieser Stiftung unter der Schirmherrschaft der Banater deutschen Wirtschaftsstiftung BVIK BANATIA erfolgreich die Hauptziele dieser Kulturstiftung erfüllt hat. Es ist dies erstens die kontinuierliche Vergabe von Monatsstipendien an benachteiligte Schüler aus den drei Banater deutschen Lyzeen, dem Nikolaus-Lenau-Lyzeum Temeswar, dem Diaconovici-Tietz-Nationalkolleg Reschitza und dem Adam-Müller-Guttenbrunn-Lyzeum aus Neuarad. Dem Verwaltungsrat lag diesmal eine Liste von 31 Schülern aus diesen Banater Schulen vor, zwölf Schüler der Lenau-Schule, zehn Schüler aus dem Neuarader AMG-Lyzeum und neun Schüler des Reschitzaer deutschen Lyzeums vor. Es handelt sich um durchwegs hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche, die aus schwierigen Familienverhältnissen, Familien mit gar 10-12 Kindern, mit kleinem Einkommen kommen, denen der weitere Schulbesuch durch das Stefan-Jäger-Stipendium stark erleichtert oder zum Teil gar erst möglich gemacht wird.
Im Rahmen der Sitzung des Verwaltungsrates wurde diese Schülerliste geprüft und genehmigt, jeder der 31 Schüler wird im kommenden Jahr monatlich ein Stipendium von 50 Euro erhalten. Letzte Bedingung: Diese Liste muss dem Geldspender Dr. Knud-Wolfgang Klingler, erfolgreicher Unternehmer und ehemaliger Banater Landsmann, zur Genehmigung zugesandt werden. Es ist nun schon das elfte Jahr, dass diese Schülerstipendien vergeben werden können. Zur Zufriedenheit der Stiftungsleitung und der Leitung der deutschen Wirtschaftsstiftung aber vor allem des großzügigen Spenders Dr. Knud-Wolfgang Klingler, dessen Wunschtraum, seiner Heimat bzw. den Banater deutschen Kindern und Jugendlichen von heute etwas von dem Erhaltenen zurückzugeben, wahrlich in Erfüllung gegangen ist. Für die langjährige selbstlose Unterstützung der Banater Jugendlichen hat das DFDB Dr. Knud-Wolfgang Klinger 2009 die „Ehrennadel in Gold“ verliehen. Im Vorjahr erhielten 24 Schüler der genannten Banater Lyzeen diese monatliche Unterstützung.
Neben diesem Sozialprojekt hat die Stefan-Jäger-Stiftung, als einzige derartige deutsche Kulturstiftung der Westregion, auch ihre Ziele mit einer zweckdienlichen Tätigkeit im Kulturbereich verfolgt. Das betrifft die Unterstützung und Förderung der deutschen Minderheit im Banat und deren Umfeld: Die Stiftung, 1995 auf Initiative des damaligen Geschäftsführers Horst Martin ins Leben gerufen, vergibt jährlich den Stefan-Jäger-Preis an Jugendliche, die sich besondere Verdienste in der Pflege der deutschen Sprache, Kultur, Kunst und des Brauchtums der Banater Deutschen erworben haben.
Im Rahmen der letzten Sitzung des Verwaltungsrates wurden die Lokalforen und alle deutschen Kulturinstitutionen und Schulen der drei Verwaltungskreise erneut aufgefordert, Vorschläge für die Vergabe des Stefan-Jäger-Preises zu machen.