Nach Absolvierung seiner Grundausbildung ab 22. August 1914 im III. Bataillon, Reserve-Infantrie-Regiment Nr. 241 sowie dem 1. Ersatz-Bataillon, Leib-Grenadier-Regiment Nr. 100, wurde Paul Biber am 31.12.1914 zum Luftschifftrupp Nr. 14, „LT 14“ abkommandiert/versetzt.
Über diesen Wechsel zum Luftschifftrupp 14 freute sich Paul Biber sehr, erhoffte er sich doch bei der Betreuung von Luftschiffen viele interessante Tätigkeiten, die möglicherweise im Zusammenhang mit seinen beruflichen Arbeiten stehen könnten. Luftschiffe interessierten ihn, seit er sie in Dresden gesehen und das Fahren miterleben durfte – sowohl Parseval-Luftschiffe als auch besonders das Zeppelin-Luftschiff LZ 17 „Sachsen“.
Im Königlich-Sächsischen Feldtrupp für Luftschiffe Nr. 14 erfolgte bei Schneidemühl (heute Pila in Polen) die Ausbildung für das zukünftige Bodenpersonal zum Betreiben des Luftschiffhafens in Szentandrás-Temesvár.
Ausbildung in Dennewitz
Nach seiner ersten Ausbildung in Schneidemühl wechselte Paul Biber Ende Mai 1915 zur Ausbildung nach Dennewitz bei Jüterbog. Sowohl in Schneidemühl als auch jetzt Dennewitz wurde Paul Biber auf verschiedene Tätigkeiten des Bodenpersonals im Betrieb von Luftschiffen vorbereitet, auch wenn er sich davon mehr erhofft hatte. Bot sich für Paul Biber die Gelegenheit, zeigte er seine Fähigkeiten als Feinmechaniker. So war er für die Instandhaltung der Windmesser auf den Luftschiffhallen verantwortlich.
Bei der Personalausstattung für den Betrieb der Luftschifffahrt wurde darauf orientiert, dass zu jedem Luftschiffhafen ein Landungstrupp und eine Schiffspflegegruppe gehörte. Der Trupp sollte möglichst aus Leuten bestehen, die für die Realisierung der anstehenden Aufgaben bestens befähigt sind, d.h., die Leute für die Trupps wurden gezielt ausgesucht. Die Ausbildung der Trupps wurde mit Kriegsbeginn sowie in Verbindung mit dem Serienbau von Militär-Luftschiffen und dem Ausbau des Netzes an Luftschiffhallen und -häfen aktiviert. In der Hochzeit der Nutzung von Luftschiffen während des Krieges gab es ca. 40 Luftschifftrupps. Die durchschnittliche Stärke der Trupps betrug ca. 140 Mann.
„LT 14“ bezieht Luftschiffhafen in Szentandrás-Temesvár
Deutschland unterstützte im Feldzug gegen Serbien die damit überforderten Verbündeten Österreich-Ungarn und Türkei. „Nachdem die Entente am 5. Oktober 1915 unter Verletzung der griechischen Neutralität Truppen in Saloniki auslud, um die serbische Front zu stützen“ mussten die Mittelmächte reagieren. Da ein Angriff auf Saloniki nur aus der Luft möglich war, mussten Angriffsmöglichkeiten mit Luftschiffen oder Flugzeugen geprüft werden. So erhält der Luftschiffer Paul Biber den Befehl zum
Transport zu seiner neuen Einsatzstelle, dem Luftschiffhafen „Szentandrás-Temeswar“. Die Militärangerhörigen, wie Paul Biber vom Königlich Sächsischen Feldtrupp für Luftschiffe Nr. 14 – „LT 14“ wurden samt militärischer Ausrüstung zum Transport auf Eisenbahnwaggons verladen und schon fuhr der Zug in Richtung Südungarn. An der einen oder anderen Bahnstation gab es einen Stopp, so beispielsweise in Brünn, denn die Mannschaft brauchte Zigaretten, Getränke oder sonst welche Hilfe. Nach mehreren Zwischenstopps erreichte der Luftfeldtrupp Nr. 14 am 21. Oktober 1915 Szentandrás-Temesvár. Ausgeladen wurde auf der Station Kistelek.
(Fortsetzung folgt)