Temeswar ist offiziell in dem Rennen für den Titel einer Kulturhauptstadt Europas eingeschrieben. Am Freitag war es soweit: Der Verein „Temeswar – Kulturhauptstadt Europas 2021“ hat die 80-seitige Dokumentation für die Kandidatur der Stadt beim Rumänischen Kulturministerium eingereicht.
Auf 52 Fragen musste der Verein in der Dokumentation antworten. „Es ging dabei um die Kulturstrategie, um die kulturelle Infrastruktur, aber auch um die Stadtinfrastruktur, die politische Unterstützung, die schon formalisiert ist, und vor allem um die Auswirkung des Titels auf die Stadtentwicklung“, hat Simona Neumann, die Geschäftsführerin des oben genannten Vereins, erklärt. Als Konzept für die Kandidatur hat der Verein „Erhelle deine Stadt“ ausgewählt.
Mit über 5000 Bürgern, 160 freiwilligen Mitarbeitern und Experten aus zehn Städten, die im Laufe der Jahre den Titel einer europäischen Kulturhauptstadt getragen haben, hat der Verein bisher zusammengearbeitet, um die Kandidatur der Stadt vorzubereiten.
Mit der Einreichung dieser Dokumentation wurde eine erste Etappe der Vorbereitungen beendet, der Kalender sieht noch folgende bedeutende Termine vor: Zwischen dem 7. und dem 10. Dezember sind die Interviews vorgesehen, bei denen die Organisationen, die seitens der verschiedenen Städte die Dokumentationen erarbeitet haben, vor einer Kommission ihre Pläne vorstellen werden. Dabei stehen sie zwölf Experten gegenüber, zehn davon werden von den EU-Institutionen und zwei vom Rumänischen Kulturministerium ernannt.
Ende Dezember bis Anfang des Jahres 2016 wird eine Kurzliste veröffentlicht. Dann wird der Start für die letzte Strecke gegeben: Die Städte, die auf die Kurzliste kommen, müssen die Dokumentation neu bearbeiten, um den Empfehlungen der Kommission gerecht zu werden, und ausweiten. Im November 2016 wird der Name des Gewinners bekannt gemacht.
„Wir sind zuversichtlich, dass Temeswar gewinnen wird – die Kandidaturakte ist sehr gut – aber wir müssen die anderen Konkurrenten respektieren, die ihre eigenen Trumpfkarten haben“, erklärte Bürgermeister Nicolae Robu zu diesem Anlass.