Derzeit mangelt es noch an Museen in Temeswar, doch die Vorbereitung auf das europäische Kulturhauptstadtjahr 2021 hat schon begonnen. In der Bega-Stadt soll demnächst ein virtuelles 3D-Museum entstehen, so dass Touristen, die in den kommenden Jahren nach Temeswar reisen, die Stadt virtuell erkunden können. Die Rolle des Stadtführers wird von einer Smartphone-App übernommen, wodurch Informationen über die Stadt, deren Gegenwart und Geschichte sowie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vor Ort bekannt gemacht werden. Auch ein virtueller Rundgang könnte demnächst anhand von 3D-Brillen möglich sein. Das alles ist in einem grenzüberschreitenden Projekt vorgesehen, welches vor Kurzem für eine EU-Finanzierung eingereicht wurde.
An der Zusammenstellung des Projekts für das virtuelle Stadtmuseum hat das Temeswarer Bürgermeisteramt mit der TU „Politehnica“ Temeswar und dem serbischen Bürgerverein „Das Biermuseum Djordje Vajfert“ aus Pantschowa/Pancevo zusammengearbeitet. Auf rund 500.000 Euro wird die Umsetzung des Projekts geschätzt, wobei die Mittel durch das grenzüberschreitende Finanzierungsprogramm Rumänien-Serbien 2014-2020 bereitgestellt werden könnten.
Nachdem die Finanzierung genehmigt wird, soll das Projekt laut Dokumentation in insgesamt 18 Monaten umgesetzt werden. Genauer sollen in dieser Zeitspanne Smartphone-Anwendungen entstehen und das Touristeninformationszentrum in der Temeswarer Innenstadt moderner gestaltet und ausgestattet werden. Durch die Smartphone-Apps und durch den virtuellen Stadtführer können Reisende Informationen auch nach Geschäftsschluss des Touristeninformationsbüros in der Alba-Iulia-Straße erhalten. Durch interaktive Touchscreen-Schaufenster werden hier rund um die Uhr wichtige Infos für die Stadt veröffentlicht, wobei Touristen auch zu den erwünschten Daten selbst gelangen können. Das Projekt sieht auch die Modernisierung des Infozentrums und die Entstehung einer virtuellen Stadtreise vor. Durch Virtual-Reality-Brillen kann man im Haus des Infozentrums einen Film über Temeswar sehen und die Stadt von oben, „aus der Luft“, erkunden. Die App wird besonders interessant für Geschichtsbegeisterte sein, denn anhand dieser werden die aktuellen Objektive mit historischen Bildern überlagert, so dass man aus der Gegenwart schnell in die Vergangenheit der Stadt geraten kann, heißt es in der Beschreibung des Projekts.