Temeswar – Das Bild der „Stadt der Rosen“ soll wieder von Tausenden von Rosen geprägt sein. Ein erster Schritt in dieser Hinsicht wird nun in Temeswar/Timişoara gemacht. Der bekannteste Park der Stadt – der Rosenpark – wird saniert.
Ob er „Franz Joseph“-Park, „Königin Maria Rosarium“, „Garten der Rosen“, „Park der Kultur und des Ausruhens“ genannt wurde – der „Rosenpark“ ist seit Jahren eines der schönsten Markenzeichen der Stadt an der Bega. Bis zu 1200 Rosenarten wurden in Temeswar im Jahre 1934 gepflanzt und gepflegt – die größte Kollektion aus Südosteuropa. So bekam die Stadt Temeswar auch den Namen „Stadt der Rosen“ oder „Stadt der Blumen“. Heutzutage werden jedoch im Rosenpark nur noch etwa 600 Arten gezüchtet.
Das soll sich nun ändern: Insgesamt 9024 Rosen sollen im Rosenpark gepflanzt werden. Auch fast 500 Bäume und Sträucher sollen angesetzt werden. Dabei wird der Rasen auf einem Hektar Grünfläche erneuert.
Der Park wird auch ein neues Bewässerungssystem sowie eine neue Pumpstation bekommen. Insgesamt elf Monate sollen die Arbeiten zur Sanierung des Rosenparks dauern. „Die Sanierung soll laut Planung bis zur Temeswarer Kirchweih – immer um den 15. September – vollendet sein“, sagte Adrian Orza, Vizebürgermeister von Temeswar.
Bis dahin werden keine kulturellen Veranstaltungen mehr auf der Freilichtbühne im Park organisiert. So vermutet man, dass auch das Opern- und Operettenfestival im kommenden Jahr nicht mehr im Rosenpark stattfinden wird. Die Veranstalter müssen einen neuen Ort für ihr Festival, das immer in der zweiten Hälfte im August veranstaltet wird, suchen.
Auch die Alleen und Gehwege sollen neu eingerichtet werden. Bänke, Müllkörbe und dekorative römische Töpfe und Gefäße werden im Park angebracht. Die Parkbeleuchtung wird durch fotovoltaische Beleuchtung ersetzt. Die Arbeiten werden von SC Horticultura SA als Hauptfirma zusammen mit SC Drufec Cons SRL und SC Cons Electrificare SRL durchgeführt.
Fast sechs Millionen Lei betragen die Kosten der Neueinrichtung des Rosenparks. Das Geld kommt von der Europäischen Union durch den Regionalen Entwicklungsfonds. Über eine Million Lei davon beträgt der Zuschuss des Temeswarer Bürgermeisteramts.
Die Urform des heutigen Rosenparks wurde zur Zeit des Kaisers Franz Joseph I eingerichtet. Aus Anlass der Temeswarer „Universalausstellung für Industrie und Landwirtschaft“ entstand Anfang 1891 auf der 90.000 Quadratmeter großen Fläche zwischen dem Coronini-Park und dem Zentralpark ein Ausstellungsplatz.
Doch als Park wird der Rosengarten erst im Jahre 1934 förmlich eingeweiht. Die Einrichtung des damaligen Parks konnte man den reichen Frauen verdanken, die mit Geld aus eigener Tasche den Kauf verschiedener Rosenarten aus dem Ausland ermöglichten. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Park fast gänzlich zerstört, denn er wurde zu einer Weide für die Pferde der deutschen und der russischen Kavallerie umfunktioniert. In der darauf folgenden Zeit wurden hier zwei Landeskongresse für Gartenbau veranstaltet.