Nur jene, die sich anpassen, können im Wettbewerb bestehen, sagt Marilen Pirtea, Rektor der staatlichen West-Universität in Temeswar/Timişoara. Vor sich hatte er an diesem Tag die Spitzen der Schulämter aus den Verwaltungskreisen Arad, Alba, Bihor, Gorj, Karasch-Severin, Hunedoara, Mehedin]i und Temesch. Die Universität hat mit den Schulämtern ein Protokoll zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit unterzeichnet. Er wolle „den Zeiten voraus denken und nicht auf Almosen von zentraler Ebene angewiesen sein“, so der Rektor.
42 Schüler, die bis zum Abitur auf Landesebene Preise bei Schüler-Olympiaden gewonnen haben, studieren derzeit an der West-Uni in Temeswar, genauso ein Schüler mit Abitur-Höchstnote aus Jassy/Iaşi. Dies wertet Pirtea als Beleg guten Rufes seiner Uni. In Zukunft möchte der Rektor „verstärkt dahin gehen, wo sich die Schüler vorbereiten und so immer mehr gute Schüler heranziehen“. Nicht quantitativ mehr Studenten, „sondern eben die Besten“, ist die Philosophie von Pirtea. Er wies darauf hin, dass Jugendliche nicht nur die rein didaktischen Aspekte in die Waagschale werfen sollten, wenn sie sich für eine Hochschule entscheiden. „Es ist ein Gesamtkomplex an Aspekten, denn ein Studium beschränkt sich nicht nur strikt auf vier Jahre Unterricht“, sagt Pirtea. Wichtig sei dabei nicht zuletzt die Zusammenarbeit der Uni mit ausländischen Partnern, sowie mit dem Unternehmertum – „gerade hier muss man den Unterschied sehen“, sagt der Rektor.
Eine besondere Rolle komme auch weiterhin dem Unterkunftspotenzial der Uni zu, denn darin sieht Pirtea einen gewichtigen Aspekt bei der Frage, ob sich ein angehender Student für Temeswar entscheidet, oder nicht. Deshalb will die West-Uni derzeit ungenutzte oder nicht voll ausgelastete Schulinternate übernehmen und Studenten zur Verfügung stellen.
Viele der anwesenden Schulamtsleiter waren selbst Studenten in Temeswar. Sie wissen, dass manch einer der Studenten auch nach dem Studium in der Großstadt Temeswar bleiben oder gar „weiter nach Westen ziehen wird“, so der Schulamtsleiter aus dem Kreis Gorj. Er weiß aber auch, dass manch einer in die Heimatregion zurückkehren wird. Uni und Schulämter sehen in der wechselseitigen Beziehung eine wichtige und nachhaltige Komponente, denn an der West-Uni werden Lehrkräfte ausgebildet, die dann in ihren Regionen ihrerseits zukünftige Studenten für die Uni vorbereiten.