Reschitza – Im Fehlen von merklichen Preisschwankungen auf dem Immobilienmarkt identifizieren die Immobilienhändler den Hauptgrund für die Zunahme der Wohnungstransaktionen in den jüngst vergangenen Monaten. Der Trend habe bereits im Herbst 2012 sich abzuzeichnen begonnen, heißt es, sei aber mit Offensichtlichkeit erst in diesem Jahr zum Zug gekommen. Verstärkt sei er worden durch das „Prima cas²“-Programm, das durch seine Regeln zur Stabilität der Preise auf dem Wohnungsmarkt beigetragen habe.
Vor allem die Blockwohnungen hätten von der Preisstabilität profitiert im Sinne, dass mehr auf den Markt kamen – aber auch mehr ihren Besitzer wechselten. „So hat sich die Preisstabilität auf dem Wohnungsmarkt zu einer großen Sache für uns entwickelt“, meint Dan Nănuţ, Manager einer Reschitzaer Immobilienagentur, die im gesamten Verwaltungskreis Karasch-Severin tätig ist. „Mit dem größeren Engagement der Immobilienhändler ging auch ein größeres Vertrauen der Kaufinteressierten einher: es werden zunehmend mehr Wohnungen über Immobilienagenturen transaktioniert. Also hat die Preisstabilität auch eine Stabilität unseres Geschäfts bewirkt. Von einem Immobilienboom kann man nicht reden, aber unleugbar ist, dass die Immobiliengeschäfte seit Sommerbeginn eine Steigerung erfahren haben.“ Die Preisstabilität auf dem Wohnungsmarkt habe bewirkt, dass die Kaufinteressierten viel besser ihr Budget planen können, also auch viel gezielter vorgehen und dass sich dadurch die Bedenkzeit verkürzt, die Geschäftsabwicklung also beschleunigt habe. Zudem sei die Preisstabilität ganz im Sinne der Erleichterung der Kreditierungsverhandlungen mit den Banken, weil die potenziellen Käufer ziemlich genau wissen, was sie an Geld brauchen, um ihren Kaufwunsch zu erfüllen.
Auf Seiten der Verkäufer sei eine höhere Bereitschaft zum schnellen Verkauf ausmachbar, auch durch die Vermeidung und/oder Verkürzung der sonst langen und stressigen Zeit des Feilschens/Überlegens. Auf beiden Seiten, Verkäufer und Käufer, sei in diesem Jahr der „Überraschungsmoment“ beim Kauf durch die Preisstabilität und –vorhersehbarkeit verringert. Auch, weil beim Kapitel „Unvorherzusehendes“ weniger passiert.
„Es ist interessant zu beobachten, dass die Preisstabilität auf dem Immobilienmarkt, vielfach entgegen den Lehrmeinungen, die Zahl der zum Verkauf angebotenen Wohnungen vergrößert hat, eben weil der Markt durch Vorhersehbarkeit überschaubarer geworden, also auch für den Verkäufer planungsgriffiger geworden ist“, meint der Immobilienhändler Nănuţ. „Mit der Preisstabilität geht – zumindest in unserem Wirkungsbereich – auch der Trend der Käufer einher, statt Zwei- lieber Drei-Zimmer-Wohnungen zu kaufen, weil – so unsere Informationen - die Familienplanung bei den jungen Familien mittelfristiger wird. Auch bei diesem Trend spielt das Funktionieren von „Prima cas²“ eine Rolle. Aber immer noch werden überwiegend Zwei-Zimmer-Wohnungen gesucht.“
Der Preis von Zwei-Zimmer-Wohnungen schwankt in Reschitza zwischen 17.000 und 22.000 Euro, wobei es grundsätzlich auf die Lage der Wohnung, erst in zweiter Linie auf den Zustand derselben ankommt. Der Zustand der Wohnung könne allerdings die Preise im Bereich von 3000-5000 Euro nach oben oder unten beeinflussen. „Der Wohlstandsgrad der Käufer widerspiegelt sich am besten auf dem Marktsegment der Zwei-Zimmer-Wohnungen, wo man feststellen kann, dass etwa 30 Prozent der Käufer die geforderten Preise cash bezahlen“, sagt Immobilienhändler Dan Nănuţ.
Rang zwei und drei des Käuferinteresses nehmen die Ein- und Dreizimmerwohnungen ein, nach dem das Interesse für die Drei-Zimmer-Wohnungen 2013 gestiegen ist. Einzimmerwohnungen gibt es im Banater Bergland für 8.000-12.000 Euro, Dreizimmerwohnungen kosten generell zwischen 22.000 und 30.000 Euro. Die Schwankungen innerhalb dieser Grenzen, aber auch darunter und darüber, haben mit der Entfernung zum Stadtzentrum, aber auch mit der Größe und dem Zustand der Wohnung zu tun – noch kaum mit dem Baujahr. Fakt ist nämlich, dass in Reschitza zum Beispiel Dreizimmerwohnungen im Stadtzentrum mit ihren 100 und mehr Quadratmetern Wohnfläche um bis zu 40-50 Quadratmeter größer sind als in der Neustadt, und wenn sie dann noch eigene Heizung und neu gelegtes Parkett oder Laminatfußboden haben, kosten sie nochmal etwas mehr. Auch die Etage, wo die Wohnung liegt, macht beim Preis etwas aus. Interessant sei, so der Immobilienhändler, dass etwa 70 Prozent der zum Verkauf angebotenen Wohnungen solche Vorbedingungen erfüllen.
Ein weiterer aktueller Trend auf dem Immobilienmarkt sei die zunehmende Tendenz zum Vermieten. Hier gehen die Mietpreise von 80 Euro/Monat für eine Einzimmerwohnung, über 100-150 Euro/Monat für die Zweizimmer-Wohnung und 250 Euro/Monat für die Dreizimmerwohnung aus – allerdings gäbe es nach vermietbaren Drei-Zimmer-Wohnungen kaum eine Nachfrage.
Vage, noch unstabile Revitalisierungstendenzen seien im Banater Bergland auf dem Markt für Einfamilienhäuser ausmachbar.