Genau 250 Jahre sind es her, seit der Einwanderung deutscher Siedler ins westrumänische Tschanad/ Cenad. Von 1764 spannt sich der Bogen bis zum August 2014, wenn die HOG in Deutschland und das Bürgermeisteramt der Großgemeinde den Deutschen im Ort ein Denkmal setzen. Keine Frage, die etwa 22.500 Deutschen, die in Tschanad gelebt haben bzw. leben, haben die Gemeinde so stark geprägt, wie niemand vor oder nach ihnen. Nicht zuletzt: Die Kontinuität des Deutschtums bleibt auch nach der massiven Auswanderung der Tschanader Schwaben bestehen, denn seit vierzehn Jahren wird die Gemeinde vom deutschstämmigen, nach deutschem Muster erzogenen und aufgewachsenen Bürgermeister Nikolaus Craciun geleitet. Blasmusik der Matthias Henschel-Kapelle aus Rekasch wird den 10. August 2014 in Tschanad begleiten, wenn Gottesdienst und Enthüllungszeremonie des Denkmals angesagt sind. Zur Einweihung spricht auch der in Tschanad geborene und heute in Temeswar lebende Historiker Dr. Ioan Hategan.
Das Denkmal soll für alle stehen, die „zur Gestaltung und zum Erblühen dieser Gemeinde, seit dem Jahre 1764 – bis heute, beigetragen haben“, steht u.a. auf dem Sockel des Denkmals geschrieben. Der drei Meter hohe Obelisk, der bereits in diesen Tagen vor der Tschanader katholischen Kirche aufgestellt ist, widerspiegelt für den Bürgermeister der Ortschaft, Nikolaus Craciun, „ein Zeichen hohen Ansehens, das die Deutschen genießen“ (...) „und soll dies auch den nachkommenden Generationen vermitteln“. Den Erkenntnissen der HOG-Vorsitzenden, Pauline Huschitt, nach ist das Ahnendenkmal in Tschanad das erste dieser Art im Banat.
In Anlehnung an das in wenigen Tagen geplante Ereignis schreibt Hartmut Koschyk, Mitglied des Deutschen Bundestages, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
die Heimatortsgemeinschaft Tschanad lädt zusammen mit dem Rathaus der Gemeinde am 10. August 2014 zur feierlichen Denkmaleinweihung nach Tschanad/Cenad ein. Der Gedenkstein ist als Ehrung und zum Andenken an die Deutschen gedacht, die in der Gemeinde Tschanad geboren wurden, dort gelebt haben und im Gemeindeleben aktiv sind oder waren. Auch ich schließe mich der Ansicht der Heimatortsgemeinschaft Tschanad an, dass die auf dem Gedenkstein Geehrten ein würdiges Andenken verdient haben. Sie dürfen nicht vergessen werden.
Die Heimatortsgemeinschaft Tschanad weist darauf hin, dass es einen vergleichbaren Gedenkstein im Banat bisher nicht gab und hofft, dass dieser Festakt dazu dient, Nachahmer in anderen Heimatortsgemeinschaften zu finden.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie an diesem Festakt teilnehmen würden. Mit Ihrer Teilnahme unterstreichen Sie das besondere Anliegen der Heimatortsgemeinschaft Tschanad, die die Deutschen in der Gemeinde Tschanad durch das Denkmal ehren und würdigen möchte.“
Koschyk selbst kann aus Termingründen bei dieser Veranstaltung nicht dabei sein.