Temeswar - Die heruntergefallenen Äste eines alten Baumes blockieren den Fußgängerweg in der Văcărescu-Straße. Mühsam müssen Fußgänger sie vermeiden. Zu dieser morgendlichen Uhrzeit sind es meist Rentner, die vom Gemüsemarkt in der Josephstadt mit ihren Einkaufstüten nach Hause gehen.
Um zur Haltestelle des Busses Nummer 33 oder zum Express 7 zu kommen, muss man die Văcărescu-Straße entlang. Mehrere Autofahrer kommen bis zum Gebäude des ehemaligen Süßwarenherstellers Kandia und schauen sich verwirrt das Verkehrsschild an: Gesperrt. Und doch scheint manche dies nicht zu stören, ein Passat fährt an dem Schild vorbei, über den holprigen Weg, bis zur Kreuzung mit der Straße des 16. Dezember. Ein weiteres Auto folgt ihm.
Die Bauarbeiter schauen den zwei Autos verwirrt nach, das dritte stoppen sie aber mit harter Stimme: „Der Weg ist gesperrt. Bitte umkehren“. Noch anstrengender wird es aber für die Bewohner der Văcărescu-Straße sein. Diese müssen sich in den kommenden Monaten auf Lärm, Staub und holprigen Verkehr einstellen, denn vor Kurzem haben die Sanierungsarbeiten an der Văcărescu-Straße begonnen.
Die Strecke zwischen dem Regele-Carol-Boulevard und der Straße des 16. Dezembers wird derzeit saniert, ausgebaut und nach europäischen Normen modernisiert. „Die elektrischen Kabel werden unterirdisch laufen, zugleich werden Radwege geschaffen und moderne Straßenlampen montiert“, sagt Bürgermeister Gheorghe Ciuhandu auf einer Pressekonferenz. Im kommenden Jahr wird auch der Abschnitt der Văcărescu-Straße saniert, wo der neue Gemüsemarkt entstehen soll. Insgesamt sollen in der Văcărescu-Straße über 400 Parkplätze geschaffen werden.
Auch die Bewohner des Mehala-Stadtviertels müssen ab diesem Jahr mit Verkehrsumleitungen rechnen: Vor Kurzem haben auch die Sanierungsarbeiten an der Cloşca-Straße im Mehala-Stadtviertel begonnen. Im Plan steht auch die Ausweitung der Strecke zwischen der Kreuzung mit dem Cetăţii-Boulevard und der Ovidiu-Balea-Straße: Hier soll aus der Clo{ca-Straße eine vierspurige Fahrbahn werden. Zugleich sollen neue Parkplätze und Radwege geschaffen werden.
Auch die Sanierung des Gehsteigs und die Ersetzung der Straßenlampen sind vorgesehen. Die Sanierungskosten der Clo{ca-Straße belaufen sich auf rund 14 Millionen Lei. Es sind EU-Gelder, die das Temeswarer Bürgermeisteramt durch das Regionale Operationsprogramm zur Stadtentwicklung angezapft hat. „Auch die Haltestellen der Trolleybusse werden während der Sanierungsarbeiten verlegt. Noch steht aber nicht fest, wohin und wann“, so Culiţă Chiş von der Direktion für Straßenbau im Temeswarer Bürgermeisteramt.