„Alle nationalen Minderheiten kämpfen ums Überleben“: Das war eine der Erkenntnisse, mit denen Ancuţa Dorohoi, Mitglied im Vorstand des Demokratischen Forums der Banater Jugend und Leiterin der Jugendtanzgruppe „Freundschaft“ aus Bokschan/Bocşa, vergangene Woche aus Stuttgart zurückkehrte. Zusammen mit der stellvertretenden Vorsitzenden Astrid Weisz beteiligte sie sich an dem ersten Internationalen Forum für Jugendorganisationen, das das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) organisierte. Mit dabei waren Vertreter verschiedener Organisationen aus Mittel- und Südosteuropa, der GUS und dem Baltikum, so dass insgesamt zwölf Länder bei der Veranstaltung vertreten waren. Ziel des Treffens war, die engagierten Mitglieder dazu zu animieren, sich weiterhin für das Bestehen ihrer Organisationen stark zu machen und deren Entwicklung voranzubringen. Über das Forum sammelte das Auswärtige Amt Anregungen und Ideen, um seine Strategie zur Förderung der Jugendarbeit anhand der Bedürfnisse in den jeweiligen Ländern und Verbänden auslegen zu können
„Ich habe gelernt, dass alle Minderheiten ihre Probleme haben, aber auch, dass man dafür interessante Lösungen finden kann“, sagt Ancu]a Dorohoi, die aus Bokschan im Kreis Karasch-Severin stammt. „Verbandliche Jugendarbeit, Beteiligung und Ehrenamt“ war das Thema des Internationalen Forums in Stuttgart. Gefördert sollte sowohl der Austausch zwischen den verschiedenen Organisationen, aber auch deren Intentitätsstärkung. „In Stuttgart habe ich erfahren, mit welchen Herausforderungen andere Jugendorganisationen konfrontiert werden, aber auch, welche Projekte gut laufen. Richtig gelernt habe ich, dass Jugendliche/Kinder mehr Mitspracherecht bekommen sollen, dass es bei Jugendlichen eher um eigene Interessen als jene einer Gruppe geht, dass man ihnen sowohl Aufgaben wie Unterstützung geben soll, bzw. das ´vorgestrickte´ Angebote nur begrenzt Anklang finden“, sagt Astrid Weisz, stellvertretende Vorsitzende des Demokratischen Forums der Banater Jugend. Das Banater Jugendforum sollte mehr versuchen, auf einzelne Mitglieder und ihre Bedürfnisse einzugehen, findet Astrid Weisz. Konkrete Projektideen wie zum Beispiel Wohltätigkeitsbasare und Jugendaustausche seien auch interessant. „Wir könnten sogar ein Team-Building mit Mitgliedern aus ganz Rumänien veranstalten. Dadurch könnten wir von den anderen lernen und zusammen etwas Neues und Besseres aufbauen“, ist Ancuţa Dorohoi überzeugt.
Von Bedeutung sei aber auch die Beziehung Erwachsenenverein-Jugendorganisation, ergänzt Astrid Weisz.
Bei dem Treffen konnten Astrid Weisz und Ancuţa Dorohoi Kontakte zu Mitgliedern aus anderen Ländern knüpfen und Ideen für neue Projekte sammeln. Zu den Projekten, die das Jugendforum organisiert, zählt ein Seminar für Jugendliche, das kommendes Wochenende geplant ist. Das Banater Jugendforum veranstaltet ein Seminar für Marketing und Werbung im Internat des Nikolaus-Lenau-Lyzeums, das sich an Jugendliche zwischen 14 und 26 Jahren, die an das Thema Interesse finden, richtet.