Verkehrsknoten der Elisathstadt vor Sanierung

Terminplanung ist ein relative Angelegenheit

1.115.000 Lei hat die Stadt für die Umbauten am Lahovary-Platz zur Verfügung. Die gesamte Summe kommt aus dem Kommunalhaushalt. Im Bild die katholische Kirche. Davor werden neue Parkplätze angelegt. Foto: Nicoleta Doboş

So ganz genau nimmt man es mit den Terminen im Temeswarer Bürgermeisteramt und bei der Firma „Porr Construct“ scheinbar nicht. Dabei ist noch nicht einmal der erste Spatenstich zu der geplanten Neugestaltung am Temeswarer Bălcescu-Platz getan. Auf vier Monate sind die Bauarbeiten vertraglich festgesetzt, Bürgermeister Nicolae Robu und der Vertreter der Baufirma wollen jedoch innerhalb von zwei Monaten die Arbeiten abschließen. „Bis zum Beginn des Unterrichtsjahres wollen wir auf Wunsch des Bürgermeisters fertig sein“, sagte der Mann von der Baufirma am 30. Juli. Die angepeilte verkürzte Frist wäre also Ende September, wenn das Schuljahr bereits zwei Wochen alt ist....

Über diesen laschen Umgang mit Zeit- und Terminangaben hinaus, ist am Grundkonzept der Sanierung des Bălcescu-Platzes – von den Alt-Temeswarern noch immer Lahovary-Platz genannt – wenig auszusetzen. Einen richtigen Kreisverkehr, neue Haltestellen für öffentliche Verkehrsmittel, Parkplätze und auch einen „aspektvollen Platz“, was die Grünflächen angeht, verspricht der Bürgermeister. Nicht zuletzt soll die „Statue der Treue“, die an das Jahr 1848 zurückerinnert, auf dem Platz aufgestellt werden. Dagegen protestieren bereits die Vertreter der ungarischen Minderheit, die in dem Bildnis eine Verschmähung erkennen. Robu hingegen will diese Statue trotzdem aufrichten lassen, doch ohne „jedwelche beleidigenden Aspekte“, wie dies in der Originalform vor mehr als 150 Jahren geschehen war.

Die derzeitige Stadtexekutive nimmt mit dieser Sanierung ein Vorhaben der ehemaligen Stadtverwaltung auf. Vor allem an die Schüler sei gedacht, die die Schule am Bălcescu-Platz besuchen, sagte der Stadtvater. Dementsprechend sollen die künftigen Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel so angelegt werden, dass die Schüler beim Überqueren von Straßen und Bahnlinien je weniger gefährdet sind. An der Seite des Platzes, an der die Schule und die katholische Kirche angesiedelt sind, sollen 40 Parkplätze angelegt werden. Der Taxistand ist auf der Ciprian Porumbescu-Straße vorgesehen. Die derzeit vorhandenen Gehsteige werden saniert, andere neu angelegt. Die Sanierungsarbeiten werden laut Planung dazu führen, dass die Beleuchtungs- und Strommaste des gesamten Areals von der Lage her Veränderungen erfahren: Einige werden verlegt, andere werden - den Gegebenheiten nach - neu hinzukommen. Auch die Verkehrsschilder könnten nach der Aufnahme des Verkehrs den Erfordernissen angepasst werden, sagte der Temeswarer Bürgermeister, auch wenn derzeit schon feststeht, das Hinweisschilder das Vorfahrtsrecht der Straßenbahnen belegen werden.