Hierzulande funktioniert es scheinbar nur immer fünf vor zwölf: Reichlich verspätet, zwei-drei Wochen vor dem Beginn des neuen Schuljahres, machen im Kreis Temesch die zuständigen Faktoren-Schulleitungen, Kreisschulinspektorat und Kommunalverwaltungen- ernst mit den Vorbereitungen für den Schulstart. Das, obwohl man schon Mitte Mai 2012 die Struktur des Schuljahres 2012-2013 genau kannte und vor allem wusste, dass heuer die Schule fast eine Woche früher, anstatt am 15. schon am 10. September beginnt. Zusätzlicher Ärger kommt heuer durch die Einführung der vorbereitenden Schulklassen.
Für alle Fälle hat sich Mitte August auch die Temescher Präfektur eingeschaltet: Auf Verfügung des Präfekten Eugen Dogariu wurden auf Kreisebene gemischte Kontrollkommissionen zur Überprüfung sämtlicher Vorbereitungen für den Schulbeginn bzw. sanitäre Genehmigung, Hygienearbeiten und Desinfektion, Reparaturen, Modernisierungen oder Sanierungen, gebildet. Die Kommissionen bestehen aus Vertreter des Kreisschulinspektorats, der sanitär-veterinären und Gesundheitsbehörde sowie der Präfektur. Die Ergebnisse der Kontrollen sollen am 30. August der Präfektur vorliegen.
Die Lage im Temeswarer Schulwesen ist gar nicht rosig: Wie Francisc Halasz, stellvertretender Temescher Generalschulinspektor, schon Mitte August bekannte, wären auch heuer wieder zu viele Schulen und Kindergärten kurz vor Unterrichtstart noch ohne sanitäre Genehmigung. Es handelt sich von den insgesamt 647 Unterrichtseinheiten um 52 Schulen und Kindergärten vom Lande, genauer 29 Kindergärten, 18 Schulen mit den Klassen I-IV und fünf Schulen mit den Klassen I-VIII. Diese befinden sich in Gataja, Fatschet und in weiteren 22 Gemeinden. Davon betroffen sind von den insgesamt 98.000 Schülern des Kreises Temesch immerhin 1300 Kinder. In den meisten Fällen geht es bei diesen Unterrichtseinheiten eigentlich um Altlasten: Es fehlt im allgemeinen und seit Jahren entweder an Toiletten oder an der Wasserleitung, etliche Gebäude haben Schwierigkeiten wegen unklaren Eigentumsverhältnissen oder der Rückgabe an die ehemaligen Besitzer.
Arg ins Hintertreffen geraten sind auch die Vorbereitungen für die Einführung der vorbereitenden Klassen, die immerhin 3700 Schüler ausmachen werden. Wie Generalschulinspektor Cornel Petroman zugibt, haben nur 30 Prozent der Temescher Schulen das nötige Mobiliar für diese zusätzlichen Klassen angeschafft. Das Unterrichtsministerium hat 755.000 Lei für die Einrichtung dieser 258 Klassenräume auf Kreisebene bereitgestellt, leider wurden bisher nicht mal die Hälfte dieser Regierungsgelder verbraucht. Die Vorbereitung der 235 Lehrer für diese neuen Klassen laufen bis zum 7. September in drei Zentren des Kreises, im Pädagogischen Lyzeum Temeswar, in der Lugoscher Grundschule Nr. 6 und in der Grundschule Nr. 2 von Grosssanktnikolaus.
Erschwert werden diese Vorbereitungen sicherlich auch durch...die Politik, das heißt den derzeit parallel laufenden Wechsel der Direktoren in allen Schulen und Kindergärten. Auch den noch im Amt befindlichen 30 Schulinspektoren wurde nahegelegt, dass sie sich ab 1. September einen andere Arbeitstelle suchen müssen.