Ein bisschen politischer Widerspruch bleibt nach wie vor bestehen, zwischen dem Bürgermeister von Temeswar/Timişoara, Gheorghe Ciuhandu (Bauernpartei), und dem Temescher Kreisratspräsidenten Constantin Ostaficiuc (PDL). Der Entwicklungspol um Temeswar habe zu wenig Geld erhalten, sagt Ciuhandu, Ostaficiuc weist jedoch darauf hin, dass die Aufteilung der Fonds auch etwas mit Solidarität und Ausgeglichenheit haben muss, um alle Regionen in Rumänien auf ein nahezu gleiches Level zu bringen.
Bei der Geldaufteilung wurde der Ist-Zustand in Sachen Entwicklung der Region und die Zahl der Bevölkerung im jeweiligen Einzugsgebiet berücksichtigt. Ciuhandu war bereits bei der Projektabgabe eine Erfolgsmeldung gegönnt. Die kam vom Geschäftsführer der Entwicklungsagentur ADR Vest, Sorin Maxim, der auf die vielen hinterlegten Projekte – vor allem im Bereich der Infrastruktur für Verkehr und Investitionen - der Stadtverwaltung hinwies. Dies sei ein erfolgreicher Arbeitsnachweis im Rathaus – zum Trotze aller, die Kritik an der Stadtverwaltung üben, sagte Ciuhandu.
Als Mittlerorganisation hatte die regionale Entwicklungsagentur ADR Vest potenzielle Nutznießer von EU-Projekten aufgerufen, solche zu hinterlegen, die im Großraum Temeswar gefördert werden können. Bei Abgabeschluss hatten die Kommunen im Raum Teneswar 24 Projekte innerhalb eines einheitlichen Entwicklungsplans hinterlegt. Die Finanzierungshöhe beträgt 80 Millionen Euro – Summe, die nicht rückerstattet werden muss. Auf der Pressekonferenz mit Ciuhandu, Ostaficiuc, Maxim und Silaghi Geza (Bürgermeister der Gemeinde Dumbrăviţa) wurden vor Kurzem die prioritären Projekte für den Entwicklungspol um Temeswar vorgestellt, in dessen Einzugsgebiet sich 14 Gemeinden befinden. Dabei geht es nicht nur um direkt anrainende Gemeinden, sondern der Großraum Temeswar erstreckt sich bis Orzydorf/Ortiţoara, Bruckenau/Pişchia und Kleinbetschkerek/Becicherechul Mic.
Mit den neuen Projekten wird auch der Preistreiberei von Überland-Busunternehmen ein Ende gesetzt. Trolleybusse nach Dumbrăviţa und Giroda/Ghiroda und Straßenbahnen nach Neumoschnitza/Moşniţa Nouă - so will die Stadt ihr Nahverkehrsnetz bis in benachbarte Gemeinden innerhalb der Metropolitanzone ausweiten, was mitunter auch als harter Standortfaktor für Investoren angesehen werden kann. Nicht all die Gemeinden haben auch Projekte hinterlegt - eine Einschränkung habe es eigentlich keine gegeben, hieß es. Doch nicht jeder Bürgermeister hat sich scheinbar um solche bemüht.