In der folgenden Zeitspanne wird das Deutsche Staatstheater Temeswar wegen der COVID-19 Pandemie und den sich daraus ergebenden Einschränkungen einige Vorstellungen durch Streaming ausstrahlen, eben damit es dem Publikum nahe bleibt.
Die landesweiten Maßnahmen, die für einen weiteren Monat verlängert wurden, halten die Vorstellungssäle geschlossen. Folglich hat das Theater entschieden, dem Publikum mit folgenden Vorstellungen näher zu kommen:
„Im Schatten des Vergessens“, Regie: Simona Vintilă, Montag, dem 27. April 2020, von 18.00 bis 21.00 Uhr
„Im Schatten des Vergessens“ ist ein Theaterstück über schmerzhafte Enthüllungen, Liebe und Leid, Krankheit und Verfall, Zugehörigkeit und Entwurzelung, Wunsch und Hilflosigkeit, über die Auswirkung einer unbarmherzigen Krankheit, Alzheimer, auf das Leben einer modernen Familie. Der Text umreißt die Lebensgeschichte des Ehegatten, der beinahe die ganze Zeit beruflich unterwegs ist, der Tochter, die im Ausland studiert und der Mutter, der Hauptperson, die alleine bleibt und von den Alltagsproblemen und dem Stress überwältigt ist, die zur modernen Gesellschaft gehören. In den offenen Zwischenräumen dieser Beziehung taucht eben die personifizierte Krankheit auf, deren Ziel es ist, das Drama der zerrütteten Familie zu veräußerlichen und die Gegenwartscharakteristik dieser Glasmenagerie abzurunden. Der autobiographische Charakter verleiht dem Stück einen ehrlichen, unmissverständlichen Hauch des Unheils, das die Alzheimer-Kranhkeit sowohl in den Reihen der Betroffenen als auch der Angehörigen verursacht.
„Die menschliche Dummheit“, Regie: Simona Vintilă, Donnerstag, den 30. April 2020, von 18.00 bis 22.00 Uhr
Wie viele Arten Dummheit gibt es? Wie wird diese ausgedrückt und wie muss dieser entgegengekommen werden? Vor allem aber, was ist mit dem Salzkorn zu machen? Das sind einige der Fragen, auf welche die Vorstellung „Die menschliche Dummheit“ in der Regie von Simona Vintilă Antworten zu finden versucht. Ursprünglich basiert der Text auf Ion Creangăs Märchen und wendet sich an die Kinder, wird aber in moderner Sprache umgestaltet und umreißt die Geschichte einiger Schüler, welche nach ihrer eigenen Auffassung, durch Spiel und Spaß, die berühmten Treffen des Wanderers aufführen, der sein Heimatdorf verlassen hat und unterwegs noch größeren Trottlen begegnet als diejenigen waren, von denen er weggerannt ist. Eine unterhaltsame, reizende, ehrliche Vorstellung, die von originalen Musikkompositionen begleitet und von der Ermutigung zum Schluss abgerundet wird: „Die Dummheit ist menschlich und kann berichtigt werden!”
Ebenfalls am 28. April 2020 wird ab 19.00 Uhr die Vorstellung “Moliendo Café”, in der Regie von Silviu Purcărete, eine Koproduktion des Deutschen Staatstheaters Temeswar und des Ungarischen Staatstheaters, gesendet.
Die Vorstellung „Moliendo Café” entstand infolge der Improvisationen der Schauspieler unter der künstlerischen Leitung des Regisseurs Silviu Purcărete und behandelt das Thema Kaffee und die Welt des Aromas und der Empfindungen, welche dieser hervorruft. „Der Kaffee und das Theater sind zwei absolute und unverzichtbare Unentgeltlichkeiten – das heißt, sie sind nutzlos, aber jeder gebraucht sie”, meint der Regisseur. Die Szenen der Vorstellung wurden von den vereinten Ensembles des Deutschen Staatstheaters Temeswar und des Ungarischen Staatstheaters „Csiky Gergely” entworfen. Die Vorstellung benutzt die nonverbale Kommunikation als Hauptausdrucksmittel, eben um die Schranken der verbalen Kommunikation zu überwinden.
Die Vorstellungen werden als Streaming auf der Facebook-Seite des Theaters ausgestrahlt!