Wahlwerbung mit einem Flugfeld

Während des Mandats geschieht herzlich wenig

Ambitionen und Versprechen seien alle vier Jahre vor den Wahlen da, erinnern sich Insider. Während des Mandats geschieht jedoch herzlich wenig.

 

Viel Unkraut wucherte auch noch vor Kurzem vor dem Aerodrom. An den Gebäuden nagt ebenfalls der berühmt-berüchtigte Zahn der Zeit. Archivfoto: Zoltán Pázmány

Kreisrat und Stadtverwaltung befinden sich in einem harten Kampf um die Vorherrschaft auf dem alten Flugplatz für Nutzfliegerei „Cioca“, drei Kilometer vor der Stadt Temeswar. Längst wird hier so gut wie keine Nutzfliegerei mehr betrieben, und auch im Weichbild des Flugplatzes wurden Häuser gebaut, die eine Risikofaktor für ihre Bewohner, aber auch für die Hobbyflieger sind, die von April bis September hier gerne ihre Runden drehen. Zumindest wuchert neuerdings kein Unkraut mehr und die Hangars sehen um einen Tick besser aus als noch vor einigen Jahren. Das Flight-Festival (es kommt auch am kommenden Wochenende zur Austragung) hat wohl ein paar Impulse zu Investitionen verliehen.

Trotz dieser positiven Ansätze ist derzeit – Insider-Informationen nach – der Raum im Hangar für die Sportflugzeuge eingeengt, da allerlei Gerätschaften zur Wartung des Platzes darin unterkommen müssen. Die Aerodrom-Gebäude bleiben nach wie vor in einem maroden Zustand, weil sich die Kommunalbehörden gegenseitig den Rang ablaufen, Gelände und Gebäude zu besitzen. Das Gelände wurde einst der Nutzfliegerei und später der Sportfliegerei überlassen, nachdem große Flugzeuge auf dem seichten Untergrund nicht landen konnten und schon in der Zwischenkriegszeit die Behörden akzeptieren mussten, dass der als Städtische Flughafen auserkorene Platz eigentlich eine Fehlentscheidung und –investition war.

Sowohl die PNL geführte Stadtverwaltung als auch der PSD gelenkte Kreisrat sind jeder der Meinung, dass sie die besseren Argumente haben, um diese Anlage zu beanspruchen. Derzeit gehört das Grundstück dem Kreisrat, die darauf errichteten Gebäude sind Eigentum der Stadt. Beide Behörden erwarten, dass die andere nachgibt und sein Eigentum zugunsten des anderen abtritt. Während rechtmäßig vieles in der Schwebe ist, tätigt der Kreisrat hohe Investitionen in den Flugplatz und möchte nun nach letzten Entscheidungen auch einen Heliport anlegen. 800.000 Lei hat der Kreisrat vor Kurzem auf seinem Plenum für Investitionen in eben diesen Heliport sowie in eine Umzäunung und drei Zufahrten zugesagt.

Der Kreisrat zeigt seit geraumer Zeit sein Interesse an diesem Aerodrom und möchte, wie aus dem Kreisrat mehrmals hervorgehoben, ein Areal von nationalem Interesse errichten, um für einen Flugplatz spezifische Veranstaltungen durchführen zu können. „Wir sprechen hier von Tätigkeiten die Gewinne generieren“, heißt aus dem Kreisrat; an der Spitze der Stadtverwaltung wird gekontert: Der Kreisrat könne nicht einmal mit seinem derzeitigen Eigentum sinnvoll umgehen.