Vierunddreißig Weihnachtsmänner hatten meine Kinder auf einem nur zehnminütigen Weg von der Kirche zurück nach Hause in der Weihnachtszeit in unserem Viertel gezählt. Vierunddreißig der Filzweihnachtsmänner von dem Typ – Sie kennen ihn bestimmt aus den Regalen mit Weihnachtsschmuck – der einem auf einem Seil oder einer Strickleiter über den Rauchfang ins Haus klettert. Das liegt allerdings zwei Jahre zurück, wir erinnern uns aber immer noch gern an die Dekorationen unserer Nachbarn und auf die „Besessenheit“ auf diese Art von Weihnachtsmännern.
Dekorationen sind an Weihnachten für das Interieur aber auch das Äußere eines Hauses das A und O und weil die Zeit der Weihnachtsfilme im TV sowie bei Streamingdiensten schon früh begonnen hat, dann ist der Zuschauer jetzt überwältigt von der Schönheit der Dekorationen in, an und vor den Häusern in Amerika. Am liebsten würde man mitmachen!
Vor wenigen Tagen kam es in den Nachrichten, dass sich die Käufer in Rumänien bereits an die Weihnachtsbäume herangemacht haben, vorsorglich, vielleicht aus Angst vor einem Lockdown oder aber auch, um sich ein bisschen länger Freude zu schenken, in einer düsteren Welt. Wie sieht es jedoch mit den Außendekorationen aus? Wie viel Freude transportieren die Temeswarer in diesem Jahr nach draußen?
Die Presse weltweit beschäftigt sich seit einigen Monaten mit der Frage, wie Weihnachten in der Pandemie aussehen wird. Die Stadt hatte – wie viele Städte der Welt – beschlossen, dass der Christkindlmarkt in diesem Jahr, das ganz anders ist, nicht stattfindet, aber festliche Beleuchtung gibt es trotzdem und diesmal sind einige Viertel irgendwie besser dran als früher. Im Zentrum vermissen vielleicht viele Temeswarer die Lichterkuppel, aber es ist verständlich, warum diesmal gespart wurde und auch, dass unter dieser beim Fotografieren die Menschen zusammengerückt wären, was in diesen Zeiten zu vermeiden ist.
Wie das Fest näher gerückt ist, ist es immer klarer geworden, dass es nur ein Fest im ganz engen Familienkreis sein kann. Viele Familienmitglieder und Freunde werden uns fehlen, trotzdem können wir ein bisschen Freude schenken: durch Lichter und Dekos, die wir ins Fenster, auf den Balkon oder vor das Haus stellen, je nach Möglichkeit. Wir können so Brücken bauen und andere an unserer Freude teilhaben lassen: Bekannte, Freunde, Familie wie auch Passanten, die uns nicht bekannt sind. Und es entsteht auch ein Gefühl der Zugehörigkeit: Man spürt zumindest ein bisschen, dass man zusammen feiert.