Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. So betet heute die Kirche, am Tag der Geburtsfeier unseres Herrn und Heilandes.
Es ist erfüllt, was die Propheten des Alten Bundes jahrhundertelang verkündet und auf das sie das Volk immer wieder aufmerksam gemacht haben. Es war auch damals nicht einfach, den Glauben und das Vertrauen der Menschen wachzuhalten. Ohne Ausdauer und Treue geht dies auch heute nicht. Ohne Hingabe und ohne den Einsatz der ganzen Person kann ein Glaube nicht lebendig bleiben.
Dies haben uns auch die vergangenen vier Wochen des Advents wieder gelehrt. Mit unermüdlichem Eifer wurden wir immer wieder darauf hingewiesen, in Wachsamkeit, Gebet und lebendigem Vertrauen uns auf das Kommen des Herrn vorzubereiten. Nur so können wir uns der Gnade öffnen und dem Herrn entgegengehen, der zu einer Stunde kommt, da wir es nicht erwarten und die nur er kennt.
Er, der da kommt, ist der Verheißene, von dem die Kirche mit entschiedener Offenheit bekennt: „Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, eines Wesens mit dem Vater. Jesus Christus ist nicht nur der zu Betlehem Geborene, den Maria empfangen und zur Welt gebracht hat; er ist der vom Heiligen Geist Empfangene, der Sohn des lebendigen Gottes, gesetzt zum Fall und zur Auferstehung vieler“.
Die Gottesdienste dieser Tage bringen uns dieses Geheimnis wieder lebendig zu Bewusstsein in den vielfältigsten Formen, in den Worten der Propheten, in der Verkündigung des Evangeliums, in den Liedern und Gebeten, die wir im Rahmen der Liturgie oder in unseren Familien hören, sprechen oder singen. Nicht zuletzt aber auch in der Gemeinschaft der Feiernden, zu der wir uns einfinden im Gotteshaus, in unseren eigenen Häusern.
Möge Gott, der Herr uns allen in diesen festlichen Tagen seine reiche Gnade schenken und auch an unserem eigenen kleinen persönlichen Leben seine Verheißungen erfüllen.