Das DAAD-Lektorat und das Deutsche Kulturzentrum Temeswar/Timişoara zeigen morgen in der Teestube der Cărtureşti-Buchhandlung (Mercy-Straße Nr. 5) einen neuen deutschen Film. Im Rahmen des Projekts „All das war Deutschland... auch“ wird um 19 Uhr „Solino“ (2002) vorgeführt. Der Film hat englische Untertitel. Der Eintritt ist frei.
Luigi „Gigi“ Amato (Barnaby Metschurat) hätte ein berühmter Filmemacher werden können, hätte es seinen Bruder Giancarlo (Moritz Bleibtreu) nicht gegeben. Es ist offensichtlich, dass die beiden Brüder seit jeher in Konkurrenz zueinander stehen. Eine Geschichte von Eifersucht und Neid, von Mutterliebe, Güte und Verzeihung.
Regisseur Fatih Akin passt in seinem Film „Solino“ die Bibelgeschichte von Kain und Abel an die moderne Zeit an und verleiht ihr neue Valenzen. Im Mittelpunkt der Handlung steht die italienische Familie Amato, die von Solino aus Süditalien ins Ruhrgebiet nach Deutschland zieht. Alle, außer der Mutter, sind über den Umzug begeistert. Vor allem Gigi, das jüngste Kind der Familie, freut sich, zum ersten Mal in seinem Leben Schnee sehen zu können. Am Anfang haben es die Amatos schwer. Sie leben unter schwierigen Bedingungen und der Familienvater arbeitet im Bergbau. Schließlich kommen sie auf die Idee, eine Pizzeria zu eröffnen. Das neue Restaurant gewinnt schnell an Kunden, doch auch der Streit ums Geld wird immer intensiver. Die Brüder Amato sind inzwischen erwachsen geworden und in das selbe Mädchen verliebt.
Es ist nicht von ungefähr, dass Regisseur Fatih Akin seinem Film einen Untertitel verpasst hat: „Brüder sind immer die engsten Freunde... und die bittersten Rivalen“. Die Konkurrenz zwischen den Brüdern Amato ist das Leitmotiv des Films. Gigi, der jüngste von ihnen, ist der Gute, Giancarlo, der älteste Bruder, ist neidisch auf den Erfolg von Gigi und zieht ihm mehrmals einen Strich durch die Rechnung. Giancarlo ist ein Lügner und baut sich auf Gigis Erfolg eine eigene Karriere als Filmemacher auf. Doch schließlich richtet es das Schicksal so ein, dass der Gute belohnt und der Böse bestraft wird.
Obwohl Gigi mit seiner kranken Mutter nach Solino zurückkehren muss, weil sich sonst keiner um sie kümmern möchte, ist er der Gewinner. Er hat die perfekte Familie und ist als Mensch erfüllt. Denn zum Glücklichsein reichen oft die kleinsten Dinge des Lebens.