Das Wörterbuch der Banater deutschen Mundarten, Band II (D–F) ist kürzlich im IKGS Verlag München erschienen. Das an der Westuniversität von einem Kollektiv des Germanistik-Katheders durchgeführte und vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München unterstützte Wörterbuchprojekt verfolgt das Ziel, den Sprachschatz einer in unaufhaltsamem Rückgang befindlichen Sprachinsel in seiner lautlichen, grammatischen und bedeutungsmäßigen Eigenart zu erfassen und nach wissenschaftlichen Grundsätzen darzustellen. Als großlandschaftliches Mundartwörterbuch unterscheidet es sich von den meisten anderen Mundartwörterbüchern dadurch, dass es verschiedene Dialekttypen, wie sie im Banat bis heute nebeneinander bestehen, gemeinsam behandelt. Das Wörterbuch ist demnach auch der rumänischen, ungarischen und serbischen Sprachforschung höchst dienlich.
Zur Entstehungsgeschichte: 1956 wurde an der Philologie-.Fakultät der Pädagogischen Hochschule, heute West-Universität, Temeswar der Arbeitskreis für Mundartforschung gegründet, der 1957 seine Tätigkeit mit Lehrkräften, Forschern und zahlreichen Jahrgängen von Germanistikstudenten aufnahm und fortsetzen sollte. Geleitet und betreut wurde die Tätigkeit von Johann Wolf, Maria Pechtol, Hans Gehl und vor allem, mit beispielhaftem Einsatz, im Laufe von Jahrzehnten bis nach der Wende von dem geschätzten Hochschullehrer und Mundartforscher Peter Kottler.
Mangelhafte Unterstützung und Finanzierung, die Aussiedlungswelle um 1990 führten dazu, dass der erste Band (Buchstaben A bis C) erst 2013 im IKGS-Verlag München veröffentlicht werden konnte. Dem Autorenkollektiv gehören an Peter Kottler, Ileana Irimescu, Alwine Ivănescu, Eveline Hâncu und Mihaela Șandor. (bw)