Temeswar - Lesung und Theateraufführung gleichzeitig. Denn, ein Autor, der Theatertexte schreibt, braucht unbedingt einen Schauspieler. „Es wird mir immer deutlicher, wie sehr ich einen Schauspieler brauche, wenn ich einen Text schreibe. Denn mein Text ist nur die erste Oberfläche, er liegt horizontal. Nur ein Schauspieler und dessen Interpretation kann ihn vertikal aufstellen. Erst dann ist das Werk vollendet“, so der bekannte Schriftsteller Matei Vişniec, der sich am Samstag in der Temeswarer Buchhandlung „Joc secund“ mit seinem Publikum zusammensetzte. Ciprian Scurtea, Schauspieler am Nationaltheater „Radu Stanca” in Hermannstadt/Sibiu, bot dabei auch eine besondere Lesung an: Er las aus den Texten von Vişniec vor, die er aber in Form eines Theaterstücks aufführte.

Zugleich wurde das Buch „Matei Vişniec. Die Mirage der warmen Worte” von Daniela Magiaru vorgestellt. „Ein dichtes Werk, das sich aber leicht liest. Man spürt dabei, dass die Autorin von der Magie der Texte von Matei Vişniec umhüllt ist. Sie verliert aber nie ihren kritischen Ton”, sagt Alina Mazilu, die bei der Buchvorstellung dabei war. Das Buch bietet eine Erläuterung der Werke von Matei Vişniec aber auch interessante Gespräche mit dem in Rumänien meistgespielten Schriftsteller im Theater, Funk und Fernsehen. „Zeit ist das schönste Geschenk, das sich Menschen untereinander schenken können. Ich bedanke mich bei Daniela Magiaru, dafür dass sie mir so viel Zeit geschenkt und sich mit meinen Werken beschäftigt hat. Und ich bedanke mich auch beim anwesenden Publikum, das es sich für diese Buchvorstellung und Lesung Zeit genommen hat”, so Vişniec.

Matei Visniec wurde 1956 im rumänischen Rădăuţi geboren und lebt derzeit in Paris, wo er als Journalist für Radio France Internationale arbeitet.