Temeswar - Es ist mit bloßem Auge zu sehen: Kontinuierlich und in zügigem Tempo, also nicht wie bisher, verlaufen derzeit die im Mai des Jahres gestarteten Bauarbeiten am Abschnitt II der Autobahn Temeswar-Lugosch. Fortgeschritten sind die Arbeiten in der Zone der Temescher Ortschaft [anovi]a und mehrere Kilometer auf dem folgenden Abschnitt bis zur Gemeinde Topolovatu Mare. Auf der Teilstrecke zwischen Topolovatu Mare und Izvin wird derzeit der erste Schotterbelag aufgetragen, es folgen in kurzer Zeit das Anlegen einer Befestigungsschicht und darauf der Asphaltbelag. Es könnte alles schön planmäßig verlaufen bzw. die Arbeiten könnten in maximal einem Monat fertiggestellt werden, wenn das Schlechtwetter, das auch diese Zone des Banats nicht verschont hat, aber auch der zeitweilige Baustopp wegen den archäologischen Auswertungen auf dieser Trasse den Bauleuten die Sache erschwert und zu Aufschüben gezwungen hätten. Aufschübe wegen archäologischer Auswertungen der Ausgrabungen erwartet man aber auch in der Zone Izvin und weiter über Rekasch hinaus. Der Abschnitt II der künftigen Autobahn Temeswar-Lugosch, die nahtlos an die Autobahn Arad-Temeswar angeschlossen wird, hat eine Länge von 25,6 Kilometern und wird letztlich die schon ihrer Bestimmung übergebenen und befahrbaren Trassen I und III bzw. zwischen Temeswar und Izvin sowie zwischen Lugosch und Traian Vuia, Teilstrecke der Autobahn Lugosch-Deva verbinden. Als Bauausführer dieser II. Autobahntrasse wurde von der Landesgesellschaft der Autobahnen und Nationalstraßen CNADR das italienische Baukonsortium Tirena Scavi-Societa Italiana pe Condotte D`Acqua beauftragt. Hier werden u.a. 15 Überführungen und zehn Brücken gebaut. Die Autobahn soll bis Ende 2015 fertiggestellt werden, die Baukosten belaufen sich auf 251,7 Millionen Lei. Leider erscheint der Baustand auf der Autobahn in Richtung Siebenbürgen bzw. Dimrich/ Deva weniger hoffnungsvoll: Aus finanziellen Gründen aber auch wegen archäologischen Auswertungen der Ausgrabungen sowie wegen einem auf dem Baugelände kürzlich entdeckten Friedhof stehen hier die Bauarbeiten seit Monaten still.
Mit viel Hoffnungen verbinden die anrainenden Dorfgemeinschaften auf der Strecke Temeswar-Lugosch die CNADR-Pläne und die laufenden Arbeiten an dieser Autobahn. Die Bewohner hoffen mit den hier geplanten oder vielleicht gar zusätzlichen Ausfallstraßen zur Autobahn aus der bisherigen Isolation herauszukommen. Titu Bojin, Vorsitzender des Temescher Kreisrats, weilte kürzlich in der Hauptstadt und führte Gespröche mit der Regierung und Vertretern des Transportministeriums zum Thema der vier geplanten Ausfallstraßen auf der Autobahn Temeswar-Lugosch, Lugosch-Deva-Sanktandres, Rekasch, Sanovia und Cliciova. „ Es handelt sich um einfache Ausfallstraßen, die keine zusätzlichen komplexen Arbeiten erforderlich machen,“ mein Kreisratsvorsitzender Bojin. “Demnach hoffen wir auch, dass die Bauarbeiten unverzüglich im nächsten Jahr gestartet werden.“ Für die lange Zeit wegen fehlender Infrastruktur isolierten Ortschaften aus der sowieso wirtschaftlich schwächer entwickelten Zone im Nordosten des Landeskreises Temesch wären diese Verbindungsstraßen von größter Wichtigkeit.