Erfolgsverwöhnt sind die Temeswarer Sportfreunde zu Saisonbeginn bestimmt nicht. Vor allem die hierzulande bekannten und beliebten Sportarten wie Fußball und Handball lassen kaum Ehrenrunden drehen. So ist der Handball-Erstligist SCM Poli Temeswar nach vier Runden der aktuellen Meisterschaft noch immer ohne Sieg, das bisher erreichte Unentschieden ist äußerst dürftig, vor allem wenn man bedenkt, dass Anfang Oktober die Spiele im internationalen Vereinswettbewerb EHF für die Temeswarer anstehen. In de Vorbereitung fehlte den Handballern ein adäquater Trainingsaal, weil die städtische Sporthalle Constantin Jude gerade saniert wurde, und nun fehlt das Geld für die Spielergehälter, die in Verzug sind. Nicht zuletzt hat Radu Țoancă, Vereinsvorsitzender des stätischen Sportclubs, woher die Mannschaft über weite Strecken finanziert wird, sein Amt nach vier Jahren niedergelegt. Stimmen behaupten, diese Entscheidung habe mit dem bevorstehenden Wahlkampf für die Kommunalwahlen zu tun.
Die Temeswarer Zweitliga-Fußballmannschaften ASU Poli und Ripensia tun sich ebenfalls in der noch jungen Saison schwer, rangieren sie doch in der unteren Tabellenhälfte. Ripensia belegt Platz 15, nur einen über den fünf Abstiegsplätzen, ASU Poli ist 17. und trotz Trainerwechsel bleibt der Aufwärtstrend vorläufig aus. Der ehemalige Poli-Stürmer Mugur Gușatu übernahm das Zepter als Trainer, doch ASU Poli steht mit den sechs bisher erreichten Zählern äußerst schlecht da. Vor allem bei der Torausbeute hapert es gewaltig. Seit 550 Minuten regulärer Spielzeit haben die Poli-Kicker nicht mehr getroffen. Auch am letzten Spieltag lief es nicht besonders. In einem Banater Kellerduell trennte sich Poli zu Hause von CSM Reschitza torlos. Auch der Aufsteiger aus dem Reschitazer Doman-Tal bleibt nach einem vielversprechenden Start seinen Fans so einiges schuldig. Mit nur neun Punkten liegt er ebenfalls in der Gefahrenzone. Um die Situation bei den drei Vereinen darzustellen reicht ein einfacher Vergleich: Poli, Ripensia und CSM Reschitza haben zusammen gerade Mal einen Punkt mehr als der Tabellenführer der zweiten Liga, Turris Turnu Măgurele.
Heute Abend steht das Pokalspiel CSM Reschitza – Uni Craiova an. Reschitza hätte Heimrecht gehabt, musste jedoch notgedrungen darauf verzichten, weil der übertragende Fernsehsender die Partie für 18,45 Uhr angesetzt hat, sodass Flutlicht notwendig ist. Reschitza hat jedoch keine solche Anlage und zog es vor, die Partie auf des Gegners Stadion auszutragen. Zwar erhalten die Reschitzaer die Hälfte der Eintrittseinnahmen, doch den Fans aus dem Banater Bergland ist ein Spiel gegen einen Spitzengegner entgangen. Als Alternative hätte Reschitza eine mobile Flutlichtanlage beschaffen müssen, was jedoch den Finanzrahmen bei weitem gesprengt hätte.
Unter den Banater Zweitligavereinen befindet sich allein UTA Arad auf Aufstiegskurs und belegt mit 16 Zählern – punktgleich mit Buzău, Mioveni und Rapid Bukarest – den zweiten Tabellenplatz.