10. August: Erster Protestler kündigt Klage bei EGMR an

„Wurde verletzt, vom Sachdezernenten nie vernommen“

Bukarest (ADZ) – Nach der weitgehenden Einstellung des strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens in der Causa der brutal niedergeschlagenen Großdemo vom 10. August 2018 hat am Montag ein erster damaliger Protestler Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) angekündigt. Dem Sender Radio France Internationale (RFI) sagte der infolge der Polizeigewalt vom 10. August schwer am Bein verletzte und anschließend nach Frankreich ausgesiedelte Doru Oprea, Rumänien wegen der eingestellten Ermittlungen beim EGMR verklagen zu wollen – eine andere Lösung sehe er leider nicht.

Gegenüber RFI hob Oprea hervor, trotz seiner Strafanzeige gegen die Einsatzkräfte sowie eines vorgelegten gerichtsmedizinischen Befundes über sein von einer Handgranate zerfetztes Bein vom Sachdezernenten der Antimafiastaatsanwaltschaft DIICOT niemals hierzu vernommen worden zu sein. Er habe gehofft, dass die Justiz zumindest „nach dem Machtwechsel“ und „unter einer neuen Regierung“ mutiger agieren werde – da dies jedoch offenkundig nicht der Fall sei, habe er nun einen Anwalt eingeschaltet, um umgehend Beschwerde beim EGMR einzulegen, so Oprea.