Bukarest (ADZ/Mediafax) - Etwa 13.000 Ärzte fehlen in den Spitälern im ganzen Land – eine Zahl, die in etwa der Abwanderungsrate ins Ausland entspricht, so die jüngste Bilanz des Gesundheitsministeriums. Verschärft wird die Lage vom Drang ins private Gesundheitswesen und anstehenden Pensionierungswellen. Hauptgrund für den Braindrain ist die schlechte Bezahlung. Selbst in modernen Kliniken bleiben Stellen nach mehrmaliger Ausschreibung aus Bewerbermangel unbesetzt. Die verbliebenen Ärzte sind mit bis zu 11 zusätzlichen Nacht- und Notdienstschichten pro Monat völlig überlastet.
In Bukarester Kliniken sind 6700 Ärzteposten vakant. Im Kreis Ialomiţa fehlen 40 Prozent des vorgesehenen medizinischen Personals, in Călăraşi 42, in Tulcea 40. Im Kreiskrankenhaus Gorj fehlen 35 Prozent Ärzte, im Kreiskrankenhaus Vaslui 40 Prozent des gesamten medizinischen Personals: Von 243 Ärztestellen sind dort 145 besetzt und die Onkologieabteilung musste letzten November geschlossen werden, nachdem der einzige Spezialist gekündigt hatte. Im Kreis Dolj sind 25 Prozent der Ärztestellen vakant. Besonders schwer wiegt der Mangel an Spezialisten. Es gibt Städte, in denen ganze Fachbereiche nicht mehr vertreten sind. Es fehlen vor allem Kardiologen, HNO-Ärzte, Intensivmediziner, Anästhesisten, Neurologen, Onkologen, Spezialisten für Infektionskrankheiten, Radiologie und Tomografie.