Nürnberg (ADZ) - Arbeitsmarktforscher rechnen damit, dass sich die Zahl der Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien mit dem Fall der letzten Hürden für Jobsuchende aus diesen beiden EU-Ländern verdoppelt.
Je nach wirtschaftlicher Lage in Südeuropa könnte die Zuwanderung nach Deutschland im Jahr 2014 zwischen 100.000 und 180.000 liegen, geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Im Jahr 2012 hatte der Saldo aus Zu- und Fortzügen bei Rumänen und Bulgaren noch bei 71.000 gelegen. Von 1. Januar 2014 an steht der deutsche Arbeitsmarkt für Bulgaren und Rumänen unbeschränkt offen.
Die Autoren der Studie führen die verstärkte Zuwanderung aus den beiden Staaten nach Deutschland vor allem auf die Wirtschaftskrise in Italien und Spanien zurück. Vor dem Ausbruch der Krise hätten 80 Prozent der in EU-Staaten auswandernden Bulgaren und Rumänien in Spanien und Italien einen Job gesucht. Dieser Anteil sei inzwischen stark gesunken.
Die Experten rechnen dennoch nur mit geringen Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt. Erfahrungen mit Zuwanderern aus anderen osteuropäischen EU-Beitrittsländern hätten gezeigt, dass die nach Deutschland eingewanderten Arbeitskräfte vergleichsweise problemlos in den Arbeitsmarkt integriert worden seien. Zum Problem könnte allerdings werden, dass viele der aktuell zuwandernden Bulgaren und Rumänen schlecht ausgebildet seien.