Bukarest (ADZ) - In der Korruptionsaffäre um den maßlos überteuerten Kauf von Microsoft-Lizenzen durch rumänische Behörden ermittelt die Antikorruptionsbehörde DNA nunmehr in einem dritten Verfahren: Wie die DNA am Montag mitteilte, hat sie erstmals strafrechtliche Ermittlungen gegen ihre bisher wichtigsten Denunzianten in der Causa, die Unternehmer Claudiu Florică und Dinu Pescariu, aufgenommen – beide stehen im Verdacht der Beihilfe zu Amtsmissbrauch.
Im gleichen Verfahren ermitteln die Korruptionsjäger wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch oder Beihilfe zu Amtsmissbrauch auch gegen Ex-Kommunikationsminister Gabriel Sandu und zwei seiner damaligen Mitarbeiter sowie gegen den früheren Microsoft Romania-Manager Călin Tatomir. Laut DNA sollen Florică und Pescariu als Strippenzieher der gesamten Schmiergeld-Affäre im Jahr 2009 in ihrer Eigenschaft als rechtliche Vertreter des Unternehmens D.CON.NET AG dem damals amtierenden Kommunikationsminister über einen Mittelsmann rund 2,2 Millionen Euro Schmiergeld zwecks Erneuerung der ablaufenden Lizenzverträge gezahlt und der Minister daraufhin dem Unternehmen die gewünschte Auftragsverlängerung nach getürkten öffentlichen Ausschreibungen zugeschoben haben. Den dem Staat durch die abermalige Akquise überteuerter Lizenzen entstandenen Schaden beziffern die Korruptionsjäger auf etwa 51 Millionen Euro.