Bukarest (ADZ) – Ex-Premierminister Victor Ponta (PSD) hat Rechtsmittel gegen die Ministerverordnung eingelegt, durch die ihm zu Monatsbeginn der Doktortitel aberkannt worden war. Die einschlägige Verordnung war von Bildungsminister Mircea Dumitru am 1. August unterzeichnet worden, nachdem die Generalversammlung des Nationalen Rats für die Überprüfung von akademischen Titeln, Diplomen und Zertifikaten (CNATDCU) davor Pontas Dissertation aus dem Jahr 2003 endgültig für in weiten Teilen plagiiert befunden hatte. Er habe gegen die Ministerverordnung Rechtsmittel eingelegt, weil der Plagiatsbefund ein „rein politischer“ gewesen sei, erläuterte Ponta in einem Facebook-Beitrag.
Dem Fall Ponta widmete sich am Dienstag auch die Anwaltskammer Bukarest, der bekanntlich ein Antrag betreffend Pontas Ausschluss aus der Berufsvereinigung vorliegt, in die er dank Doktortitel ohne Examen aufgenommen worden war. Dekan Ion Dragne verlautete nach einer Sitzung des Rates der Anwaltskammer, dass man die Gründung einer Sonderkommission beschlossen habe, die fürs Erste den Fall bis Ende August eingehend prüfen soll. Der Fall stelle für die Kammer nämlich ein Novum dar, da das geltende Anwaltsrecht keinerlei Regelungen betreffend Mitglieder beinhalte, die dank akademischer Titel prüfungslos aufgenommen worden waren, diesen unterdessen jedoch eingebüßt haben, so Dragne.