Bukarest (ADZ) – Abertausende Menschen haben sich am Sonntag landesweit an Gedenkfeiern für die Opfer der Brandkatastrophe vom Bukarester Musikclub „Colectiv“ beteiligt, bei der vor einem Jahr 64 Menschen ums Leben kamen und weitere knapp 200 teils schwerverletzt wurden. In Bukarest begaben sich mehr als 5000 Menschen in einem Gedenkmarsch zum Ort der Tragödie, wo sie Kerzen anzündeten, Blumen niederlegten und um Schlag 22.32 Uhr Lampions steigen ließen. Vor und unweit des Clubs wurden zudem zwei Denkmäler zur Erinnerung an die 64 Opfer enthüllt. Auch in Hermannstadt/Sibiu, Jassy/Iaşi, Konstanza/Constanţa, Galatz/Galaţi und Arad gingen die Menschen auf die Straße – u.a. auch, um „Gerechtigkeit für die Opfer“ zu fordern. Staatschef Klaus Johannis sagte diesbezüglich nach einer Kranzniederlegung vor dem Unglücksclub, dass auch er es gerne gesehen hätte, „wenn inzwischen bekannt wäre, wer die Schuld an diesem schrecklichen Unfall trägt“. Bezüglich der auf die Brandkatastrophe folgenden tagelangen Straßenproteste vor einem Jahr meinte das Staatsoberhaupt, dass die politische Klasse sich seither „zwar langsam, aber dennoch ändert“. Premier Dacian Cioloş, der am Abend vor Ort Blumen niederlegte und eine Kerze anzündete, meinte anschließend, dass „Änderungen nur durch uns alle bewirkt“ werden können – ein Mentalitätswechsel sei nämlich stets am schwersten zu erwirken.