Bukarest (ADZ) - Konfrontiert mit der Tatsache, dass nur 44,47 Prozent der Kandidaten das Abitur geschafft haben, erklärte Bildungsminister Daniel Funeriu, dass sich Rumänien an einem Scheideweg befinde. Die beim Abitur erzielten Ergebnisse seien ein „Spiegelbild der Gesellschaft“. Dazu gehören auch die Schüler der 27 Lyzeen, an denen kein einziger Kandidat das Abitur geschafft hat.
Der Bildungsminister beglückwünschte die 90.000 Absolventen, die die Prüfung bestanden haben, obwohl das weniger als die Hälfte von denen sind, die sich gestellt haben. Der Minister wandte sich insbesondere an die 65 Schüler landesweit, die die Durchschnittsnote 10 erzielt haben. Diese will der Minister empfangen und auszeichnen. Ebenso wurden die Schulämter beglückwünscht, die die Prüfung organisiert und „jedwedem Druck“ widerstanden haben.
Daniel Funeriu hat die Oppositionsparteien zu einem „ernsthaften Dialog“ über die Zukunft des Bildungswesens in Rumänien eingeladen. Ein solcher Dialog sei möglich, erwiderte PSD-Vorsitzender Victor Ponta, doch vorher müsse Bildungsminister Daniel Funeriu seinen Rücktritt einreichen. Er trage die Schuld an dem Desaster, sämtliche Chefinspektoren und Schulleiter seien PDL-Mitglieder oder von der PDL ernannt. Nach dem Rücktritt von Funeriu würde der USL die Ernennung eines kompetenten Ministers unterstützen.