Den Haag/Bukarest (ADZ) - Drei der mutmaßlichen Einbrecher, die vor wenigen Tagen einen dakischen Goldhelm und drei goldene Armreifen aus einem niederländischen Museum entwendet haben sollen, sind der dortigen Polizei am Mittwoch ins Netz gegangen. Offenbar fanden die Polizisten bei den Festnahmen im Ort Heerhugowaard etwa 50 Kilometer nördlich von Amsterdam jedoch nicht auch die gestohlenen Objekte.
Der Fall beschäftigt die Strafverfolgungsbehörden der beiden Länder auf höchster Ebene. Der rumänische Generalstaatsanwalt Alex Florența sprach in Den Haag mit seiner niederländischen Amtskollegin Sue Preenen unter anderen Themen auch über die mögliche Bildung einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe im Rahmen von Eurojust, der EU-Behörde für justizielle Zusammenarbeit. Rumäniens Chefermittler versuchte ihr dabei klarzumachen, dass der Fall in Rumänien großes Aufsehen erregt: Die am 25. Januar aus dem Museum in Drents gestohlenen Artefakte gehören zum rumänischen Kulturvermögen und seien für das rumänische Volk unschätzbar wertvoll. Nicht zum ersten Mal schlagen in den Niederlanden Kunsträuber bei Leihausstellungen zu – 2002 wurden aus dem Kunstmuseum in Den Haag mehrere portugiesische Kronjuwelen entwendet.