Agrarminister will bei Deckel für Aufschläge nachschärfen

Ambitionierter Ansatz für Preise heimisch verarbeiteter Lebensmittel

Landwirtschaftsminister Florin Barbu | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Erfolg wirkt auf Landwirtschaftsminister Florin Barbu offenbar ansteckend: Auf der Grundlage der Notverordnung, durch die bis zum 31. Dezember die Handelsaufschläge für 21 Grundlebensmittel begrenzt werden, schwebt dem Minister nun eine Deckelung der Aufschläge für rumänische Erzeugnisse generell vor. Am Projekt werde noch gearbeitet, eine Vorschrift jedoch noch in diesem Jahr erlassen, sagte Barbu in einer Pressekonferenz anlässlich der Regierungssitzung vom Donnerstag. Allerdings werde er die Vorlage nicht vom Stapel lassen, bis sich nicht alle Stakeholder – Einzelhändler, Verarbeitungsbetriebe, Wettbewerbsrat – abgestimmt haben. Bis zu den Parlamentsferien im Juni werde ein Gesetz wohl nicht kommen, doch bestehe die Möglichkeit, eine neue Notverordnung später vom Parlament bestätigen zu lassen. Laut Barbu habe die bis Jahresende verlängerte Maßnahme bereits inflationsdämpfend gewirkt und den Preisindex für die 21 Basisprodukte um Anteile zwischen acht und 30 Prozent gedrückt, daher will der Agrarressortchef die Aufschläge „sämtlicher, in Rumänien verarbeiteter Produkte“ deckeln. Grund sei „eine unfaire Handelspraxis“, führte der Minister in einer Pressekonferenz aus: Rumänische Produkte werden mit hohen Aufschlägen verkauft, während die Aufschläge bei Importerzeugnisse sehr niedrig seien. Die Regierung wünsche sich sehr stark, dass alle Rumänen Zugang zu rumänischen Lebensmitteln im Einzelhandel zu fairen Preisen haben, stellte Barbu klar. Zudem werde die künftige Notverordnung oder das Gesetz praktisch erstens den Konsum rumänischer Nahrungsmittel unterstützen und zweitens den Grad der Lebensmittelverarbeitung in Rumänien fördern, stellte der Landwirtschaftsminister in Aussicht.