Alina Albu ist neue DIICOT-Chefanklägerin

Ernennung erfolgte trotz negativer Bewertung des Justizrates

Bukarest (ADZ) - Die bisherige Dezernentin und delegierte Ressortleiterin Alina Albu ist neue Chefanklägerin der Antimafiastaatsanwaltschaft DIICOT. Staatspräsident Klaus Johannis ernannte Albu letzte Tage als neue DIICOT-Chefin, obwohl der Justizrat (CSM) ihr als einziger Anwärterin auf das Amt eines Chefanklägers der drei Staatsanwaltschaften einen negativen Befund ausgestellt hatte. Da die Bewertung des CSM laut geltendem Recht jedoch lediglich „konsultativ“, mit anderen Worten nicht zwingend ist, setzten sich sowohl Justizminister Cătălin Predoiu (PNL) als auch Johannis letztlich darüber hinweg – Predoiu schlug dem Staatsoberhaupt Albu offiziell als neue Leiterin der DIICOT vor, der Staatschef nahm die Ernennung wenig später vor.

Albu ist bereits die zweite DIICOT-Chefanklägerin, die Johannis gegen den Willen des Justizrates ernennt. Schon im Fall ihrer Amtsvorgängerin Giorgiana Hosu hatte sich das Staatsoberhaupt über den negativen Befund des CSM hinweggesetzt – was sich wenige Monate später als Kapitalfehler erwies: Hosu musste umgehend zurücktreten, nachdem ihr Ehemann zu einer zur Bewährung ausgesetzten Haftstrafe verurteilt worden war.